Projekt HoLa: Schnellladenetz für Lkw

30. Sept. 2021 Newsletter
Ein Innovationscluster aus insgesamt 22 Partnern aus Industrie und Forschung unter der Schirmherrschaft des VDA will ausloten, was technisch möglich ist auf dem Gebiet der Megawattlader für Lkw. Das Projekt HoLa (Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr) stellt in den kommenden Jahren auf einer Demonstrationsstrecke entlang der Autobahn A2 von Berlin bis ins Ruhrgebiet ein Schnellladenetz für elektrische Lkw auf die Beine. Dabei soll eine Blaupause entstehen für künftige Lkw-Hochleistungsladeparks. „Auch im Bereich der Nutzfahrzeuge schreitet die Elektrifizierung massiv voran“, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Damit sich diese durchsetzen kann, sind Lkw-Hochleistungsladeparks und die Möglichkeit zum Megawattladen eine wichtige Voraussetzung. Das HoLa-Projekt bringt Expertise aus Industrie und Forschung zusammen und hilft, die dringend benötigten Erfahrungen beim Aufbau und Betrieb dieser Hochleistungsladeparks zu sammeln und damit Grundlagen für einen flächendeckenden Ausbau der neuen Technologie zu schaffen.“
Demo-Strecke mit vier Standorten
Entlang der Demo-Strecke sollen laut VDA an insgesamt vier Standorten je zwei Hochleistungsladepunkte aufgebaut werden. Die Wahl der Standorte fiel laut VDA auf Raststätten, Logistikzentren und Betriebshöfe, um gleichzeitig auch verschiedene Anwendungsfälle untersuchen zu können. Los geht der Realbetrieb in der Logistik im Herbst 2023.
In der ersten Phase sollen die Standorte mit CCS-Ladepunkten (Combined Charging System) für Lkw bestückt werden. Damit sind nach aktuellem Stand der Technik bis zu 350 kW Ladeleistung machbar. In Phase zwei folgt dann die Installation und Inbetriebnahme der angestrebten Megawattladepunkte (MCS, Megawatt Charging System). Aus den maximal 350 Kilowatt Ladeleistung werden dann also satte 1.000 Kilowatt.
Die Projektpartner
Die Konsortialführung des Innovationsclusters übernimmt laut einer Mitteilung des VDA (Verband der Automobilindustrie) das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI. Die Projektleitung obliegt der Technologieberatung P3. Weitere Partner sind EnBW als Betreiber der Ladestandorte sowie die Ladeinfrastrukturlieferanten ABB, Heliox und Siemens. Dazu kommen auf Herstellerseite Daimler, Traton und Volvo. Weitere wissenschaftliche Begleiter sind das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie die Universitäten Stuttgart, Weimar, Berlin und Dortmund. Als assoziierte Partner mit an Bord sind E.DIS Netz, Ionity, Meyer & Meyer, Netze BW sowie Tank & Rast. Das Projekt hat demnach bei einem Fördervolumen von 12 Millionen Euro ein Gesamtbudget von 27 Millionen Euro bei einer Laufzeit bis Ende 2024.