PtX Lab: Wasserstoff für Luft und See

03. März 2021 Newsletter / Transport & Verkehr
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) haben den Startschuss für das sogenannte PtX Lab in der Lausitz gegeben. Dabei handelt es sich um ein Kompetenzzentrum für grünen Wasserstoff. „Flugzeuge und Schiffe brauchen klimafreundliche Treibstoffe“, sagte Schulze bei der Präsentation des Projekts.
Kooperation zwischen Forschung und Unternehmen
Das Zentrum soll internationaler Anlaufpunkt für grünen Wasserstoff und dessen Folgeprodukte werden. Es geht dabei nicht zuletzt um Kooperationen zwischen Forschung und Unternehmen für die Entwicklung von Technologien, die aus grünem Strom („Power“) erst Wasserstoff und anschließend weitere Treib- und Kraftstoffe („X“) produzieren. Für das PtX Lab Lausitz und eine Demonstrationsanlage stehen bis 2024 bis zu 180 Millionen Euro aus dem Strukturstärkungsgesetz zur Verfügung.
Bausteine für die Energiewende
„Grüner Wasserstoff und Power-to-X sind wichtige Bausteine für eine erfolgreiche Energiewende“, sagte Schulze. „Wir wollen, dass die Technologie ihren Weg aus dem Labor in den Markt findet.“ Sie hat dabei nicht den Straßenverkehr im Blick, der direkt mit Strom – entweder batterieelektrisch oder mithilfe von Oberleitungen – versorgt werden kann. Vielmehr geht es um Flug- und Schiffsverkehre, für die es genauso wenig Alternativen gebe wie für die chemische Industrie. Bis 2030 soll ein Mindestanteil von zwei Prozent als klimafreundliches Kerosin im Luftverkehr eingesetzt werden. Das sei angesichts dessen, was verbraucht werde, eine große Menge, betonte die Ministerin.
Großer Bedarf an grünem Strom
Für grünen Wasserstoff und PtX-Technologien werde deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Quellen gebraucht, unterstrich Schulze. „Wer ja zu Wasserstoff sagt, der muss auch ja sagen zu Strom aus Wind und Sonne.“ Brandenburg sei hier Vorbild, aber es müssten noch mehr Bundesländer verstehen, dass der Ausbau von erneuerbaren Energien auch Industriepolitik sei. Das Umweltministerium setze als Erstes ganz konkrete Anreize für die Produktion von Wasserstoff in großen Mengen.