PwC-Studie: Zunahme von Fusionen und Übernahmen

29. Jan. 2025 Newsletter
Im vergangenen Jahr sind in der Transport- und Logistikbranche Fusionen, Joint Ventures sowie Allianzen wieder angestiegen. Das geht aus dem aktuellen „Transport & Logistik Barometer“ hervor, herausgegeben von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland.
Im Detail: 2024 fanden laut PwC 199 angekündigte Fusionen und Übernahmen statt, davon 21 Mega-Deals. Die Ankündigung des dänischen Logistikers DSV im 3. Quartal, die deutsche DB Schenker für 15,8 Milliarden Dollar zu übernehmen, war die größte Transaktion des Jahres. Und die größte seit dem Verkauf von Atlantia im April 2022.
M&A-Aktivitäten haben deutlich zugenommen
Eine deutliche Veränderung gegenüber 2023, in dem die M&A (Mergers & Acquisitions)-Aktivitäten in der globalen Transport- und Logistikindustrie mit 193 Übernahmen auf ein Zehnjahrestief gefallen waren. 2024 stieg demnach auch durchschnittliche Deal-Volumen stieg auf 483,8 Millionen US-Dollar, der Gesamtwert der Transaktionen kletterte auf 96,3 Milliarden kletterte. Maßgeblich dazu beigetragen hatten die 21 Mega-Deals ab einem Wert von einer Milliarde US-Dollar.
Logistikdienstleister auch wegen Rahmenbedingungen unter Druck
„Die Rahmenbedingungen für die Transport- und Logistikbranche waren 2024 schwierig: Geopolitische Spannungen und Handelskonflikte beeinträchtigten die Waren- und Investitionsströme. Industrie und Handel standen unter Druck, sich an die strukturellen Veränderungen im Welthandel anzupassen und ihre Lieferketten neu auszurichten. Infolgedessen waren die Logistikunternehmen gefordert, passende Antworten auf die neuen Anforderungen ihrer Kunden zu finden“, sagt Ingo Bauer, Leiter des Bereichs Transport & Logistik bei PwC Deutschland.
Fusionen und Übernahmen als Strategie in der Logistik
„Die Unwägbarkeiten des vergangenen Jahres zeigen, wie wichtig es für die Unternehmen der Branche ist, sich zu diversifizieren und agil zu bleiben. Fusionen und Übernahmen sind zu einer Schlüsselstrategie geworden, um Wachstum zu sichern, technologische Fortschritte zu erzielen und die Marktpositionen zu stärken“, sagt Dr. André Wortmann, Leiter des Maritimen Kompetenzzentrums bei PwC Deutschland.
Die Hälfte der Deals zielt auf Logistik und Trucking ab
Der Bereich Logistik und Trucking war dabei 2024 das wichtigste Übernahmeziel, siehe auch DSV und DB Schenker. Er machte rund die Hälfte der Deals und des Transaktionenvolumens aus; rund ein Viertel der Fusionen nahmen Ziele aus dem Bereich Infrastruktur ins Visier. Und wie auch 2023 waren Finanzinvestoren an knapp der Hälfte der Transaktionen beteiligt, die sich auf den Logistik- und Trucking-Sektor konzentrierten, ebenso wie strategische Investoren, die aber auch Investitionen in Luft- und Schifffahrtunternehmen tätigten.
Fokus von China auf Südostasien
In der Studie, an der neben PwC Deutschland auch die Schwester Strategy& gearbeitet hat, wird auch ein Blick in die Zukunft geworfen. Demnach sind die europäischen Länder weiter sehr abhängig von China, was zu Verschiebungen in der globalen Lieferkette führe: Denn die Unternehmen verfolgen der Studie zufolge eine „China +1“-Strategie, um die Produktion zu diversifizieren und die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen – auch als Folge der Pandemie und Chinas Null-Covid-Politik. „Trotz dieser Verschiebungen bleibt das Engagement mit China entscheidend aufgrund seiner strategischen Investitionen in die südostasiatische Hafeninfrastruktur, die für den Erfolg der Belt and Road Initiative (BRI) entscheidend sind“, so die Studie.