Quantron stellt neuen H2-Truck vor
Quantron hat einen neuen Brennstoffzellen-Truck im schwäbischen Gersthofen präsentiert. Der Quantron QHM FCEV AERO soll nach Angaben des Unternehmens eine emissionsfreie Reichweite von 700 Kilometern bieten und keine Nachteile bei der Nutzlast mit sich bringen. Zudem soll das Fahrzeug trotz genügend Wasserstoff an Bord kein Problem mit den Längenvorgaben haben.
Anders als die Konkurrenz kommt der neue Quantron QHM FCEV AERO ohne einen „Rucksack“ für die Wasserstoffflaschen hinter dem Fahrerhaus aus. Damit lässt sich der Brennstoffzellen-Lkw mit regulären Standard-Sattelaufliegern fahren und damit – von Details einmal abgesehen wie der Wasserstoffversorgung oder den höheren Anschaffungskosten – im Prinzip einflotten wie ein gewohnter Diesel-Lkw. Was man ansonsten emissionsfreien Antrieben nachsagt, ist ein gewisses Nutzlastmanko im Vergleich zum Diesel. Reine Batterie-Lkw trifft dies am stärksten, doch auch Brennstoffzellen-Trucks sind nicht davor gefeit, zumal diese oft noch eine Pufferbatterie mitschleppen. Quantron ist hierbei aber sozusagen die Quadratur des Kreises gelungen: kein Mehrgewicht und damit kein Nutzlastnachteil im Vergleich zum Diesel.
Brennstoffzelle statt Dieselmotor
Unter dem Fahrerhaus, am angestammten Diesel-Platz, finden die beiden 120 kW starken Brennstoffzellen Platz. Zusammen mit einer Pufferbatterie (115 kWh) speisen sie die maximal 550 kW starke E-Achse, die über ein Zweiganggetriebe verfügt. In der Standardvariante sind Tanks für 53,8 Kilogramm Wasserstoff (700 bar) im Rahmen verbaut. Diese finden, wie oben beschrieben, komplett innerhalb der beiden Achsen mit einem Radstand von 3.900 Millimeter Platz.
Spoiler verbessen Aerodynamik um 20 Prozent
In Gersthofen wurde zudem erstmals das neue Aerodynamik-Paket enthüllt. Spoiler und Co. optimieren die Aerodynamik um 20 Prozent, was laut Quantron zu einer Reichweitenverbesserung von zehn Prozent führe. 700 Kilometer sind so zwischen zwei Tankvorgängen machbar. Für einzelne skandinavische Märkte, beispielsweise Norwegen, stockt Quantron die Reichweite auf 1.500 Kilometer auf. Dann braucht aber auch der QHM FCEV AERO einen Rucksack, um die insgesamt 116 Kilogramm Wasserstoff unterzubringen.
Neue Partner
Neben dem Produktportfolio hat Quantron aber auch Einblicke in die Pläne für die nahe Zukunft gegeben. Ein Schwerpunkt liege auf der Erweiterung des Partnernetzwerks Clean Transportation Alliance, das Basis sein soll für das Serviceangebot Quantron-as-a-Service. Dieses soll zahlreiche Facetten umfassen, angefangen bei den emissionsfreien Fahrzeugen über Versicherungen, Flottenmanagement, Aftersales und Pannenhilfe bis zur nötigen Energieinfrastruktur. Hierzu habe man mit Norwegian Hydrogen und Westgass Hydrogen zwei Produzenten und Anbieter von grünem Wasserstoff und Wasserstofftankstellen in Skandinavien für die Clean Transportation Alliance gewonnen. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Clean Transportation Alliance weiterwächst und damit auch das Angebot von Quantron-as-a-Service“, sagt Michael Perschke, CEO der Quantron AG. „Die Gespräche bestätigen unsere Technologie-Führerschaft bei Lkw mit Brennstoffzellen-Technologie bzgl. Performance, Nutzlast und Reichweite und vor allem die Alltagstauglichkeit zum Betrieb mit Standard-Trailern. Zusätzlich bieten wir nun mit diversen Partnern auch die sichere Versorgung mit grünem Wasserstoff an. Dies erlaubt Logistikern und Transportunternehmen den Technologieübergang zu einer CO2-freien Langstreckenlösung ohne Einschränkung Ihrer Fahrzeug- und Routenplanung.“