Verlader und Transporteure fordern Quoten für Elektro-Lkw

06. Feb. 2019
Vor den abschließenden Verhandlungen zu CO2-Standards für schwere Nutzfahrzeuge in Brüssel haben sechs große Verlader und Transportunternehmen Quoten für Elektro-Lkw gefordert. Bis 2025 müsse es eine deutliche Marktsicherheit für den Anteil an emissionsfreien Fahrzeugen geben, betonten Nestlé, Carrefour, Spar Austria sowie Alstom, Geodis und DB Schenker in einem Brief an EU-Energiekommissar Miguel Arias Cañete, EU-Umweltminister und beteiligte Abgeordnete des Europäischen Parlaments (EP).
Der Einsatz von Lkw ohne Emissionen sei für den Transportsektor unerlässlich, um die Emissionen insgesamt und damit auch die Spritkosten zu senken, betonten die Unternehmen. „Deshalb fordern wir Sie auf, im Rahmen der Verhandlungen ab 2025 ein jährliches, ehrgeiziges Verkaufsziel für emissionsfreie Lkw einzuführen, das die Kilometerleistung und die Nutzlast verschiedener Fahrzeugtypen berücksichtigt“, heißt es weiter.
Der Verband der europäischen Lkw-Hersteller, ACEA, hatte zuvor dargelegt, dass es keine Infrastruktur für alternativ angetriebene Lkw gebe. Geschätzt fehlten bis 2025/2030 auf europäischen Autobahnen mindestens 6.000 Hochleistungs-Ladestationen mit einer Ladeleistung ab 500 Kilowatt. Dazu seien weitere 20.000 reguläre Ladepunkte für Elektro-Lkw erforderlich. Es sei schockierend, dass es derzeit keine einzige öffentliche Ladestation für Langstrecken-Lkw gebe, sagte ACEA-Generalsekretär Erik Jonnaert. Auch habe die EU hierzu keinen Plan für die Zukunft.
Es wird erwartet, dass bei den Trilog-Verhandlungen zwischen EP, europäischen Ministern und der EU-Kommission in der kommenden Woche ein Kompromiss erzielt wird.