trans-aktuell-Symposium: Schluss mit dem Rampenärger

21. Aug. 2020
"Schluss mit dem Rampenärger" ist das Thema des trans aktuell-Symposiums bei IDS Logistik am 26. August 2020 (neues Datum aufgrund der Corona-Pandemie). Im Vordergrund stehen Lösungsvorschläge und Best Practice-Beispiele von Verladern und Dienstleistern.
Beim Thema Rampe sprechen Fahrer beziehungsweise Dienstleister und Verlader oft in zwei unterschiedlichen Sprachen – und das an einer der wichtigsten Schnittstellen im Transport- und Logistikprozess. Kraftfahrer und Rampenbetreiber nehmen etwa die Entwicklung der Wartezeiten an Laderampen völlig unterschiedlich wahr. Auch bei der Frage nach der Zuständigkeit beim Entladen der Fahrzeuge herrscht Uneinigkeit, so das Ergebnis der letzten Marktbeobachtung Güterverkehr zum Thema Abläufe an den Laderampen des Bundesamts für Güterverkehr (BAG). Das erste trans aktuell-Symposium dieses Jahres will daher Brücken zwischen den Beteiligten bauen, damit die Prozesse an der Rampe transparenter und effizienter werden.
Als Gastgeber des Symposiums „Schluss mit dem Rampenärger“ fungiert dafür am 26. August 2020 die Stückgutkooperation IDS, die zusammen mit trans aktuell nach Neuenstein (Hessen) zur IDS Systemgutumschlag einlädt. Dort gibt es ein ebenso umfangreiches wie auch praxisorientiertes Programm:
Touren aus dem Takt
Gerade der Stückgutbereich ist auf einen funktionierenden Rampenprozess vor allem bei der Zustellung angewiesen. Verzögerungen an den Rampen, etwa durch ungeplante Wartezeiten für den Fahrer, bringen die eng getakteten Nahverkehrstouren schnell aus dem Lot. Moderiert von Matthias Rathmann, Chefredakteur von trans aktuell, zeigt der Vormittag die Rampenproblematik in der Praxis auf. Gastgeber Dr. Michael Bargl, Geschäftsführer der IDS Logistik in Kleinostheim, wird aus Sicht eines Stückgutspediteurs berichten, warum die Rampe oftmals ein Produktivitätskiller ist.
Spannungsfeld zwischen Dienstleister und Empfänger
Dass Themen wie Wartezeiten, Zeitfensterbuchung sowie Be- und Entladen nicht nur im Stückgutbereich Probleme bereiten, zeigt zudem Gerold Hohwieler auf. Der Geschäftsführer und Inhaber der Unternehmens- und Personalberatung GH Logconsult aus Merdingen bei Freiberg, Mitglied im Vorstand des Verbands Spedition und Logistik Baden Württemberg (VSL), analysiert die Spannungen, die bei dem Thema zwischen Dienstleister und Industrie- oder Handelskunden häufig herrschen.
Rechtliche Grundlagen
Ein Grund dafür sind oft die nicht vorhandenen Vertragsbeziehungen zwischen Spediteur und Empfänger – oftmals wird deshalb der Palettentausch oder das Thema Be- und Entladen zur Streitfrage. Welche Rechten und Pflichten an der Rampe gelten, und das für beide Seiten, darüber klärt Björn Karaus auf. Er ist Rechtsanwalt und Leiter Speditions- und Transportrecht sowie Versicherung beim Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) in Berlin.
Talkrunde mit Verladern und Logistikern
Eine gemeinsame Sprache zu finden, ist auch das Ziel einer Talkrunde, die im Rahmen des trans aktuell-Symposiums am 26. August Verlader und Dienstleister zusammenbringt und Ansätze für funktionierende Rampenprozesse erörtern wird. Neben Dr. Michael Bargl von IDS vertritt Andreas Diez die Dienstleisterseite. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Diez Spedition aus Dettingen unter Teck.
Die Sicht der verladenden Wirtschaft auf das Thema wird vertreten von Hans-Joachim Leich, der den Verkauf und den Großhandelsbereich bei Prosol Lacke + Farben aus Aschaffenburg verantwortet. Ein weiterer Vertreter aus der Industrie und Logistikexperte ist Eckhard Bergmann, Leiter Geschäftsbereich Supply-Chain bei der Papier Union in Hamburg.
Rampenguide für mehr Transparenz
Best-Practice-Beispiele stehen dann am Nachmittag an, der von Ralf Lanzinger, Redakteur von trans aktuell, moderiert wird. Er stellt auch den Rampenguide des ETM Verlags vor, über den Rampenbetreiber die wichtigsten Informationen zu ihren Rampen direkt an Fahrer und Disponenten weitergeben können. Fahrer können z.B. über die Fahrer-App des Magazins FERNFAHRER die Rampenqualität bewerten – ein wichtiges Werkzeug also, um Schwachstellen aufzuzeigen.
Digitalisierung der Lieferkette
Digitalisierung ist für viele die Lösung, um mehr Transparenz im Logistikprozess herzustellen. Steffen Riedel, Leiter Logistik des Saft- und Getränkeherstellers Eckes-Granini Deutschland, setzt dabei künftig auf die Lösung von Shippeo. Zusammen mit Thomas Spieker, Director Central Europe von Shippeo, wird er aufzeigen, welche Vorteile eine Digitalisierung der gesamten Supply-Chain auch im Hinblick auf das Thema Anlieferung bringt.
Eine digitalisierte Transportlogistik ist auch für das Bergbauunternehmen K + S der Schlüssel zum Erfolg. Zusammen mit Jan Rzehak, Director Business Consulting des Plattformanbieters Transporeon, zeigt Bijan Shahamat, Head of Procurement Truck and Container bei K + S, die Details einer digitalen Strategie, bei der von der Transportvergabe über die Verladerampe bis zum Endkunden die Transparenz im Vordergrund steht.
Lösung Zeitfenstermanagement
Individuelles Zeitfenstermanagement ist an vielen Rampen auf dem Vormarsch. Vor allem Verlader setzen darauf, dass die Slot-Lösungen die Anfahrtssituation der Lkw entzerren. Welche Erfahrungen Praktiker mit der Lösung machen, zeigt der Anbieter Cargoclix, der beim Symposium unter anderem die Ergebnisse einer Kundenbefragung mit Beispielen aus der Praxis vorstellt.
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