Verkehrsministerien wollen nach Rastatt besser zusammenarbeiten
Nach dem Rastatt-Desaster haben Vertreter der Anrainerstaaten des Korridors beschlossen, die internationale Zusammenarbeit zu verbessern. Bei einer außerordentlichen Sitzung im italienischen Gallarate einigte sich der sogenannte Exekutivrat des Schienengüterverkehrs-Korridors Rhein-Alpen auch darauf, die siebenwöchige Streckensperrung gründlich aufzuarbeiten und das Gesamtsystem zu stärken. Dabei solle das Hauptaugenmerk auf der verbindlichen Festlegung von Umleitungsstrecken mit genügend Kapazität liegen, so die Teilnehmer aus den Verkehrsministerien der Niederlande Belgiens, Deutschlands, der Schweiz und Italiens.
Ein wichtiger Diskussionspunkt seien organisatorische Defizite gewesen, die sich bei der Beseitigung der Sperre und dem Krisenmanagement gezeigt hätten. Die bestehenden Organe wie Exekutiv- und Verwaltungsrat der Europäischen Güterverkehrskorridore müssten ihre Kompetenzen besser ausschöpfen, hieß es. Gebe es klare Zuständigkeiten, könnten bei ähnlichen Ereignissen die Auswirkungen durch schnellere Sofortmaßnahmen möglichst gering gehalten werden.
Aus Sicht der Schweiz sollte der internationale Schienengüterverkehr künftig bei der Wiederherstellung von Strecken Priorität haben. Es seien rasch genügend Umleitungstrassen beispielsweise auch für lange Güterzüge zu sichern. Zudem müsse geprüft werden, ob Personenverkehre vorübergehend zurückstehen sollten. Der Exekutivrat will sich im Dezember erneut mit den Folgen der Streckensperrung bei Rastatt befassen.