Reifenaufbereitung: Wittwer nutzt Bear-Cut
Die Spedition Wittwer aus Eschenlohe erledigt das Nachschneiden von Truck- und Trailer-Reifen in der eigenen Werkstatt.
Die Reifen von Truck und Trailer nachschneiden, später runderneuern und dann noch mal nachschneiden, das ist kein neues Prinzip. Es spart Kosten und ist gut für die Umwelt, das leuchtet ein. Ressourcen in der Reifenherstellung werden schließlich geschont und der Kraftstoffverbrauch reduziert durch den geringeren Rollwiderstand von nachgeschnittenen Reifen. Auch der Sicherheit tut das Vorgehen keinen Abbruch, wird mit geschultem Personal und/oder modernen Maschinen gearbeitet. Nur der Aufwand fürs Nachschneiden ist ein Hindernis.
Die Fahrzeuge müssen schließlich aus dem Betrieb genommen und manuell mit einem Profilnachschneider bearbeitet werden. Das Start-up Bear-Machines, Teil des maakwi Campus für Umwelt und Nachhaltigkeit im nordrhein-westfälischen Heek, hat zur Ablöse der zeitintensiven und kraftzehrenden Handarbeit eine halbautomatische Maschine entwickelt: die Bear-Cut.
Schnell und schmerzlos im Betrieb
Mit der Bear-Cut können Transportunternehmer laut Bear-Machines in Eigenregie unter hoher Präzision schnell und bequem Reifen mit der Regroovable-Kennzeichnung nachschneiden. Fehlschnitte in die Karkasse seien so gut wie ausgeschlossen. Der Zeitaufwand reduziere sich von rund einer halben Stunde auf wenige Minuten pro Pneu. Die in Deutschland produzierte Maschine mit integrierten Stapleraufnahmen soll alle gängigen Reifengrößen und Profilformen schneiden können, allein eine 230-Volt-Steckdose und ein Sechs-Bar-Druckluftanschluss sind für den Betrieb nötig.
Die nachzuschneidenden Reifen werden auf der Felge auf einer Achse montiert, optional soll mittels eines Spannsystems auch ohne Felge gearbeitet werden können. Ist die Maschine auf diese Weise eingerichtet und das Schnittmuster über den Touchscreen programmiert, startet die Bear-Cut durch: Der Reifen dreht sich auf der Achse, ein beweglicher Maschinenkopf mit heißer und laut Bear-Machines besonders standfester Klinge geht ans Werk. Weniger als 40 Sekunden soll die Maschine pro Rille brauchen, der Bediener muss dabei allein zwei Griffe festhalten und die Nachschneidevorgaben der Reifenhersteller beachten. Laut Bear-Machines dauert seine Einweisung nicht länger als einen Vormittag.
Bear-Machines: Gut für Umwelt und Geldbeutel
„Mit der Bear-Cut trägt Bear-Machines dazu bei, wertvolle Rohstoffe zu sparen und verantwortungsbewusst mit der Umwelt umzugehen. Das Nachschneiden von Reifen ermöglicht Flotten nicht nur eine Ersparnis bei den Betriebskosten, sondern es verringert auch den Berg von 600.000 Tonnen Altreifen jährlich und es verlängert die Lebensdauer eines Reifens um bis zu 25 Prozent", gibt sich Mark Berendsen überzeugt, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Bear-Machines. Ihm zur Seite steht als Verantwortlicher für den Vertrieb unter anderem der Trailer-Experte Josef Warmeling.
Spedition Wittwer ist überzeugt
Georg Wittwer, Geschäftsführer der Spedition Wittwer aus Eschenlohe, hat die Bear-Cut von Bear-Machines bereits im Einsatz und schon eine Rechnung aufgemacht. Er ist überzeugt: Die knapp sechsstellige Investition in die Maschine wird sich sehr bald auszahlen.
Laut Wittwer ergibt sich fürs Nachschneiden pro Reifen eine Ersparnis von 95 Euro, allein durch die Erweiterung der Laufleistung um mindestens 20 Prozent. Nach zwei Monaten im Betrieb haben seine Werkstattmitarbeiter bereits mehr als 300 Truck- und Trailer-Reifen nachgeschnitten. Das entspricht 28.500 Euro – ohne die Einberechnung des niedrigeren Kraftstoffverbrauchs, der darauf zurückzuführen ist, dass das Reifenprofil im besten Verbrauchsfenster nachgeschnitten wird und diese verbrauchsgünstige Phase somit verlängert werden kann. Diesem betriebswirtschaftlichen Vorteil gegenüber steht laut Wittwer ein Kostenblock von rund 20 Euro je Reifen für Personal, Strom und die Bear-Cut.
Return-on-Invest in weniger als einem Jahr
Schneidet Wittwer im bisherigen Tempo weiter, was er mit einer mittleren dreistelligen Zahl an ziehenden und gezogenen Einheiten problemlos kann, ist der Return-on-Invest laut seiner Berechnung in weniger als einem Jahr erreicht. Für Flotten mit 70 Einheiten rechnet Bear-Machines mit einem Return-on-Invest innerhalb von knapp 24 Monaten. „Wir sind von der Bear-Cut begeistert“, sagt Wittwer. „Das fängt bei der schnellen und einfachen Inbetriebnahme einschließlich der kompetenten Einweisung für die Mitarbeiter durch Mark Berendsen, Erfinder der Bear-Cut, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Bear-Machines, an und reicht bis hin zur hervorragenden Kosten-Nutzen-Bilanz der Anlage sowie der zuvorkommenden Kundenbetreuung durch das Vertriebsteam von Bear-Machines rund um Josef Warmeling.“
Warmeling sieht in Wittwers Erfahrungen einen eindrücklichen Beleg, dass sich die Investition in die Bear-Cut für alle Bus- und Nutzfahrzeugflotten rechnet. „Darüber hinaus zahlt die Maschine auch auf die ESG-Konformität von Flottenbetreibern ein. Eine gute Bewertung der Maßnahmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung wird in Zukunft gerade für Unternehmen der Transport- und Logistikbranche, die dann der Pflicht zur ESG-Berichterstattung unterliegen, eine wichtige Rolle spielen“, erklärt Warmeling.