Pick-up: Renault Alaskan im Test
Rein optisch will sich der neue Renault Alaskan im schicken Lifestyle-Segment positionieren. Das gelingt ihm dank wuchtiger Chromfront und serienmäßigen 18-Zoll-Rädern auch auf Anhieb. Im Innenraum trägt zumindest die wertigere Ausstattungslinie Intens edles Echtleder. Die Sitze fallen komfortabel aus. Im Fond fehlt es zwar ein wenig an der Kopffreiheit, doch selbst mit 1,87 Metern und direktem Kontakt zum Dachhimmel sitzt es sich auf der wohlgeformten Rückbank erstaunlich bequem. Einzig die steile Sitzlehne könnte auf langen Strecken zum Problem werden. Etwas gedämpft werden die Luxus-Ambitionen vom zwar üppig bestückten, aber haptisch nicht sonderlich hochwertigen Multifunktionslenkrad. Auch der glitzerschwarze Rahmen um das Sieben-Zoll-Display wirkt etwas aus der Zeit gefallen.
Praktischer Innenraum
Im Innenraum wartet der Alaskan mit vielen praktischen Ablagen auf. Flaschen, Becher, Kleinigkeiten wie der Schlüsselbund und das zum Laden in die USB-Buchse eingesteckte Smartphone finden locker Platz. Allerdings ist das Navi-Display ungeschickt platziert. Der Bildschirm ist einige Grad nach hinten gekippt und spiegelt so schon bei geringer Sonneneinstrahlung extrem. Dazu kommt, dass das Multimediasystem an sich nicht gerade der allerletzte Schrei ist. Zwar ist der Alaskan ein neues Auto, sein Technikspender Nissan Navara hat aber schon einige Lenze auf dem Buckel.
Offroad ist Paradedisziplin
Vom Navara stammt auch die komplette Fahrzeugarchitektur, was allein schon die Seitenlinie des französischen Pick-ups verrät. Leider überzeugt diese Basis aber nicht in allen Disziplinen. Am wohlsten fühlt sich der Alaskan abseits der Straße. Hier kutschiert er seine Insassen dank Schraubenfedern ringsum durchaus komfortabel über Stock und Stein und kämpft sich wacker durchs Gelände – dank Allrad und Geländeuntersetzung. Bergab hält ihn die Elektronik der Bergabfahrhilfe zuverlässig im Zaum und lässt den Wagen sachte gen Tal tuckern. Die 360-Grad-Kamera, Serie beim Intens, verschafft dem Fahrer den nötigen Überblick an kniffligen Stellen. Unbezahlbar ist die Kamera aber auch beim Einparken. Denn auf der Straße, eingezwängt in das europäische Maßkonzept, erweist sich der Renault als ziemlicher Brocken. Grundsätzlich fühlt sich der Alaskan ein ganzes Stück größer an, als er tatsächlich ist. Die gebirgige Motorhaube schränkt die Sicht ein. Zudem ist er mit einem Wendekreis von 12,3 Metern nicht gerade handlich. Viel Raum braucht der Fahrer auch beim Schalten. Die Schaltwege des manuellen Getriebes sind unheimlich lang, worunter nicht zuletzt die Präzision leidet. Mehr zum Fahrverhalten, zum Motor und Verbrauch sowie zur Ausstattung erfahren Sie im ausführlichen Artikel auf .