Rhein: Ford trotzt dem Niedrigwasser

22. Aug. 2022 Newsletter
Trotz historischem Niedrigwasser am Rhein nutzt Ford weiterhin Binnenschiffe für den Transport zu den Seehäfen. Konkret werden aktuell noch rund 40 Prozent der in Köln produzierten Ford Fiesta Modelle werden auf dem Rhein abtransportiert. "Die Auswirkungen halten sich für uns in Grenzen", sagt Christian Weingärtner, Geschäftsführer Marketing und Verkauf der Ford-Werke, "unsere Logistik ist gut vorbereitet."
Schiffsladungen werden angepasst
Bereits als der Rheinpegel in Köln unter die Marke von einem Meter sank, haben die Ford-Logistiker nach eigenen Angaben damit begonnen, die Schiffsladungen anzupassen. Sie reduzierten die transportierten Fiesta um 30 bis 40 Einheiten pro Schiff und verringerten so den Tiefgang der Frachter.
Der Wasserstand in der Fahrrinne des Rheins liege laut Ford ohnehin um einen Meter höher als der jeweils angegebene Pegelstand. Bei einem Rheinpegel von 70 Zentimeter muss die Ladung der Ford-Transportschiffe demnach um bis zu 30 Prozent reduziert werden, also um bis 150 Einheiten.
Weniger Ladung, mehr Abfahrten
"Wir laden weniger, erhöhen dafür aber die Frequenz der Fahrten", erklärt Weingärtner. "Unsere Prozesse sind sehr stabil, und wir können unsere Kunden in Europa und darüber hinaus weiterhin auf gewohnten Transportwegen beliefern." Aufgrund des niedrigen Rheinpegels müsse Ford also nicht auf zusätzlichen Lkw- oder Zugtransport ausweichen. Das werde aller Wahrscheinlichkeit nach auch so bleiben, da aufgrund von topografischen Begebenheiten von Köln rheinabwärts ein Pegel von deutlich unter 70 Zentimetern aus Sicht der Ford-Logistiker fast ausgeschlossen sei.
Die Transportschiffe, die im Normalfall jeweils rund 500 Ford Fiesta laden können, fahren über den Rhein zu den Seehäfen nach Antwerpen in Belgien und Vlissingen in den Niederlanden. Hier werden die Fiesta-Einheiten auf große Containerschiffe verladen, um europäische Märkte zu beliefern, aber auch weit entfernte Ziele wie Australien, Hong Kong oder Taiwan anzusteuern.