Road Zipper im Einsatz auf der A 9
Der Road Zipper reduziert oder erweitert die Anzahl der Fahrspuren im Baustellenbereich bei fließendem Verkehr.
Deutschlandweit läuft an der Baustelle auf der A 9 zwischen der Anschlussstelle Langenbruck und dem Anschlussdreieck Holledau seit Dezember das erste Pilotprojekt mit einem Road Zipper – deutsch: Straßen-Reißverschluss. Weil dort nur für fünf statt sechs Fahrspuren Platz ist, setzt der Road Zipper zweimal täglich die mobile Betonschutzwand zwischen den Fahrtrichtungen von der einen Fahrspurseite auf die andere um. So entstehen je nach Verkehrsaufkommen entweder zwei oder drei Fahrspuren in eine Richtung, und das ohne Unterbrechung des fließenden Verkehrs.
Wie das System mit Schnee oder Glatteis zurechtkomme, sei noch abzuwarten, sagt Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahndirektion Südbayern. Bisher seien die Erfahrungen gut. Um den kalifornischen Road Zipper fit für die hohen Sicherheitsanforderungen auf deutschen Straßen zu machen, sei viel Vorarbeit nötig gewesen, ergänzt Seebacher. So wurden beispielsweise alle Betonteile, die an der Baustelle die gegenläufigen Fahrspuren voneinander trennen, mit Reflektoren ausgestattet, um sie besser sichtbar zu machen. Das Interesse anderer Autobahnverwaltungen am Road Zipper ist nach Angaben von Seebacher groß: „In diesem Jahr soll ein weiteres Projekt in Deutschland starten.“
Weil die A 9 zwischen Nürnberg und München zu den verkehrsreichsten Strecken Deutschlands gehört, ist die Baustelle auf einer Gesamtlänge von neun Kilometern besonders zeitkritisch.
Hersteller des Road Zippers ist die kalifornische Firma Lindsay. Die deutsche Lizenz besitzt Sitec im baden-württembergischen Korntal-Münchingen und betreibt den Road Zipper gemeinsam mit Pfnür Verkehrstechnik aus Hohenbrunn. Für die Telematik ist BAS Verkehrstechnik aus dem niedersächsischen Hemmingen zuständig. Die Kosten für das Gesamtsystem für zwei Jahre liegen bei rund 15 Millionen Euro.