Rotterdam richtet „Food Hub“ ein
Der Hafen Rotterdam richtet einen speziellen „Food Hub“ für Produkte aus Landwirtschaft, Gartenbau und Fischerei ein. An der Zufahrt zur Maasvlakte soll ein 60 Hektar großes Gewerbegebiet entstehen, das Unternehmen aus diesen Bereichen optimal unterstützt, teilte der Hafen mit. Gespräche mit Interessenten würden bereits geführt, Ende 2020 sollen die ersten Unternehmen den Betrieb aufnehmen. Agrarlebensmittel seien aufgrund von Bevölkerungswachstum und steigendem Wohlstand insbesondere in Schwellenländern ein expandierender Markt.
„Wir möchten das Wachstum unserer Kunden unterstützen“, erläutert Emile Hoogsteden, Geschäftsführer für Container, Breakbulk & Logistics des Hafenbetriebs Rotterdam. Dem Food Hub würden mehrere Liegeplätze für Seeschiffe zur Verfügung gestellt, die speziell für gekühlte Ladung eingerichtet seien. Außerdem würden dort Liegeplätze für Binnenschiffe eingerichtet und die Lager direkt an den Kaien erstellt, sodass gekühlte und gefrorene Ladung schnell bearbeitet oder transportiert werden könne. „Im Agrarlebensmittelbereich arbeiten wir mit verderblicher Ware und es kommt auf Tempo an“, sagte Hoogsteden. Auf dem Gelände könnten zudem diverse Einrichtungen in den Bereichen Transport, Lagerung, Zugangskontrolle und Zoll gemeinsam effizient genutzt werden.
Nach den USA sind die Niederlande die weltweit zweitgrößte Exportnation für landwirtschaftliche Erzeugnisse. 2017 betrug das Handelsvolumen fast 92 Milliarden Euro. Mit einem Umschlag von jährlich 16 Millionen Tonnen ist der Rotterdamer Hafen in Westeuropa Marktführer. Beim Import belegen Zitrusfrüchte, Bananen und Trauben die ersten Plätze. Beim Export liegen Gemüse, Zwiebeln und Kartoffeln vorn, gefolgt von Schweinefleisch, Hühnerprodukten, Käse, Pflanzen für den Außenbereich und Heringen. Die meisten Agrarlebensmittel werden von Rotterdam aus nach China exportiert. Beim Import stammen die meisten Produkte aus Südafrika, Brasilien und Costa Rica.