Rüdinger Spedition: Großer Ladepark für E-Lkw

03. Sept. 2025 Newsletter / Transport & Verkehr
Die Rüdinger Spedition betreibt ab sofort am Stammsitz Krautheim (Hohenlohe) einen Mega-Ladepark für die eigene E-Lkw-Flotte.
Das Thema E-Mobilität im eigenen Fuhrpark spielt für Rüdinger eine große Rolle: Bei der Eröffnung im Beisein von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann standen neun orangefarbene E-Lkw unter der 40 Meter langen Traverse für das Overhead-Laden Spalier.
10 DC-Schnell-Ladepunkte und bald 30 E-Lkw
Bei der Eröffnung waren auch die Rüdinger-Partner Netze BW und Renault Trucks anwesend. Gefeiert wurde die Einweihung des neuen Ladeparks mit insgesamt 10 DC-Schnell-Ladepunkten, aber auch die erwartete Inbetriebnahme von 20 neuen E-Lkw in den kommenden Monaten. Bis Jahresende soll der Fuhrpark des Familienunternehmens dann 30 batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge umfassen.
„Das ist Pionierarbeit auf das Beste“, gratulierte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann. Landesweit habe Rüdinger damit eine Vorreiterrolle inne. Denn die Transformation des Straßengüterverkehrs sei eine Herausforderung für die Unternehmen. Diese bräuchten eine starke Bereitschaft zur Kooperation und Kunden, die bereit seien, die Umstellung auf E-Mobilität mitzutragen.
Mit dem Ladepark habe die Spedition den richtigen Schritt getan, denn laut wissenschaftlichen Untersuchungen werden künftig zwei Drittel der E-Lkw vor allem in den Depots, nur ein Drittel öffentlich geladen. Die Politik unternehme laut Hermann das Möglichste, um entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen und einen Anschub für öffentliches Laden zu geben, sei aber kein Stromversorger.
Für die Beschaffung von Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur konnte Rüdinger auch die Förderprogramme des Landes Baden-Württemberg BW-e-Trucks und TruckCharge@BW in Anspruch nehmen.
Dirk Güsewell, Mitglied des Vorstands der EnBW und Leiter Systemkritische Infrastruktur und Kunden, bezeichnete den neuen Ladepark als Signal für die Logistikbranche in der Region und darüber hinaus. Vor Ort stünden bei Rüdinger auf dem Betriebshof insgesamt zehn Ladepunkte mit einer Leistung zwischen 50 und 400 Kilowatt (kW) zur Verfügung. Bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb und der Einbindung in die Netzintegration haben Rüdinger und der Netzbetreiber zusammengearbeitet.
Rüdinger geht von einem Strompreis von 33 Ct/kWh aus, bei dem ein Niveau für Kostengleichheit von E-Mobilität im Vergleich zum Diesel gegeben ist. Das ist nur mit eigenem Grünstrom zu schaffen - der Spediteur setzt daher auf eine große Anzahl von PV-Anlagen auf den Dächern der eigenen Logistikanlagen, die es ihm derzeit ermöglichen, die aktuell zehn eigenen E-Lkw kostengünstig am Nachmittag und am Wochenende zu laden. Um typische Lastspitzen zu vermeiden, bezieht er künftig auch Strom vom Spotmarkt und lädt seine Lkw, die im Verteilerverkehr eingesetzt werden, dann am Morgen.