RWTH schließt „DRivE“-Projekt ab

07. Jan. 2025 Newsletter
Das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderte Projekt „DRivE“ ist beendet. Durchgeführt wurde es vom Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen mit Partnern aus der Forschung sowie der Transport- und Logistikbranche. Am Ende steht nun ein datenbasiertes System zur Routenplanung für nicht dieselbetriebene Lkw. Die von den Forschern entwickelte Lösung soll den Transportunternehmern die Angst vor der vermeintlich zu geringen Reichweite von Elektro-, H2- und LNG-Lkw nehmen.
So will das „DRivE“-Konzept der Reichweiten-Angst entgegenwirken
Ziel des Vorhabens war die Entwicklung eines datenbasierten Systems zur Routenplanung für nicht dieselbetriebene Lkw, das künftig den Umstieg auf emissionsarme Antriebslösungen erleichtern soll. „Das Ergebnis ist ein webbasierter Routing-Algorithmus, der Daten zur Lade- und Tankinfrastruktur mit denen der Fahrzeugzustände und Streckenmerkmale verknüpft, um optimale Touren für Lastwagen mit alternativen Antrieben zu berechnen“, erklärt PEM-Leiter Professor Achim Kampker. Die Reichweite heutiger Elektro- und Brennstoffzellen-Lkw liege zwischen 200 und 500 Kilometern, was Echtzeit-Informationen zur Lade- und Tank-Infrastruktur entlang der Routen unverzichtbar mache. „Das Netz der Tankstellen für Wasserstoff und Flüssigerdgas ist deutschlandweit noch sehr überschaubar und der Zugang zu E-Ladesäulen häufig schlecht planbar“, sagt Kampker. Die „DRivE“-Lösung biete der Transport- und Logistikbranche daher Planungssicherheit für ihre Routen und wirke dadurch der „Reichweiten-Angst“ entgegen. Diese bilde den bislang größten Vorbehalt der Unternehmen gegenüber einer Umstellung der Flotten auf emissionsarme Antriebe wie Wasserstoff-, Flüssigerdgas (LNG)- oder Batterie-elektrische Fahrzeuge.
Diese Probleme gab’s mit den Elektro-, H2- und LNG-Lkw
Während einer zweimonatigen Pilotphase seien zwei zentrale Herausforderungen im Realbetrieb zutage getreten: zum einen der Zugang zu Echtzeit-Fahrzeugdaten wie Batterieladezustand und Energieverbrauch, zum anderen die Integration des entwickelten Algorithmus in die bestehenden Transport-Management-Systeme (TMS) der Speditionsunternehmen. „Solche technischen Hürden lassen sich bewältigen, wodurch digitale Lösungen wie der ‚DRivE‘-Algorithmus Marktreife erlangen und eine tiefgreifende Transformation des Straßengüterverkehrs bewirken können“, sagt Kampker. Die generelle Funktionalität des Tourenplanungs-Systems, das vom Aachener Start-up-Unternehmen und Projekt-Initiator Mansio entwickelt wurde, sei während der Pilotphase unter Beweis gestellt worden. Das Projekt wurde im Rahmen der Innovationsinitiative „mFUND“ mit insgesamt rund 2,1 Millionen Euro gefördert.
Diese Unternehmen und Institutionen waren an „DRivE“ beteiligt
Neben dem Lehrstuhl PEM waren das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR), der Lkw-Parkplatz-Betreiber Park Your Truck, der Kommunikations-Spezialist Zekju, das auf Software für Begegnungsverkehre spezialisierte Start-up Mansio, sowie die beiden Logistikdienstleister ammer Road Cargo und Maintrans Internationale Spedition an dem Vorhaben beteiligt.