SBB will CO2-Emissionen halbieren
Bis 2030 will die Schweizerische Bundesbahnen AG (SBB) ihre Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2018 halbieren. Unter dem Motto „ein Tick grüner“ wolle man sicherstellen, dass die Bahn das klimafreundlichste Verkehrsmittel bleibe, so die SBB. Über 200 Nachhaltigkeitsprojekte sollen das Ziel unterstützen. Unternehmensangaben zufolge lasse sich bereits jetzt die Wirkung der Maßnahmen messen: Verglichen mit 2010 fahren 15 Prozent mehr Züge, die aber - dank einer Steigerung der Energieeffizienz um 21 Prozent - 5 Prozent weniger Energie verbrauchen. Zudem konnte man die betrieblichen CO2-Emissionen in 5 Jahren um 25 Prozent senken.
Mehr als 200 Nachhaltigkeitsmaßnahmen
Auf ihren Anlagen und Freiflächen will die SBB bis 2040 jährlich 160 GWh Strom mittels Fotovoltaik produzieren, 2030 soll ein Zwischenziel von 100 GWh erreicht werden. Dafür sollen über 1.100 Fotovoltaikanlagen errichtet werden. Auch Gebäudeheizungen sollen auf erneuerbare Energien umgerüstet werden, um die Emissionen signifikant zu senken: Jährlich werden 70 bis 90 Gebäude mit Wärmepumpen oder Pelletheizungen ausgerüstet. Unternehmensangaben zufolge sollen auch Baustellen bis 2040 ressourcenschonend mit nachhaltigen Materialien und klimafreundlich betrieben werden.
Seit April 2024 werde darüber hinaus Diesel mit Kraftstoff aus organischen Rest- und Abfallstoffen – Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) – gemischt und die CO2-Emissionen der Schienenfahrzeuge um bis zu 25 Prozent gesenkt.
Bei Personenzügen, am häufigsten bei IR-Dosto-Zügen, werden die meisten dieser Maßnahmen kombiniert, so die SBB. Innovative Technologien minimieren den Stromverbrauch, beispielsweise durch energieoptimierte Abstellung, durch die rund 6,1 Gigawattstunden Bahnstrom pro Jahr eingespart werden können. Zudem würden umweltfreundliche, natürliche Kältemittel in den Klimaanlagen eingesetzt
Grüne Sekundenzeiger an Bahnhofsuhren
Man wolle an die historischen Bemühungen um nachhaltige Mobilität anknüpfen, erklärt die Eisenbahngesellschaft. Vor rund 100 Jahren wurde mit dem Bau von Wasserkraftwerken, der Entwicklung von Elektrolokomotiven und der Elektrifizierung vieler Strecken begonnen. Heute fahren SBB-Züge mit Strom, der zu 90 Prozent aus Wasserkraft gewonnen wird. Auch der Gütertransport auf der Schiene stoße 12 Mal weniger CO2 aus als der auf der Straße. Sichtbar macht die SSB die Bemühungen mit grünen Sekundenzeigern an je einer Uhr in den Bahnhöfen Zürich, Lausanne und Bellinzona sowie digitalen Uhren auf allen Kanälen.
Attraktive Angebote für mehr Reisende
Einfache und attraktive Angebote für Reisende tragen dazu bei, dass die Bahn als Verkehrsmittel auch genutzt wird. Mit diversen lokalen, nationalen und internationalen Angeboten werde ein einfacher Einstieg in die klimafreundliche ÖV-Welt ermöglicht, erklärt die SBB. Mit 35.000 Auto- und knapp 100.000 Fahrradstellplätzen sowie mehr als 2.000 Carsharing-Autos direkt am Bahnhof fördert die SBB die Möglichkeit, den Zug in die Reisekette einzubauen.