Scania: Weniger Umsatz und Ergebnis
Beim Fahrzeughersteller Scania brechen Umsatz und Ergebnis ein. Der Umsatz wurde im zweiten Quartal durch einen Rückgang der Lkw-Auslieferungen im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2024 negativ beeinflusst, insbesondere in Lateinamerika. In Brasilien trug die schwächere Marktdynamik aufgrund hoher Zinsen, Inflation und erhöhter Händlerbestände zu einer geringeren Nachfrage bei. In Europa fiel der Rückgang hingegen deutlich moderater aus.
Umsatz und Ergebnis von Scania brechen stark ein
Mit insgesamt 49,9 Milliarden schwedische Kronen, rund 4,46 Milliarden Euro, (Vorjahr: 55,4 Milliarden Schwedische Kronen, etwa 4,95 Milliarden Euro) ging der Umsatz von Scania im zweiten Quartal um 10 Prozent zurück. Das bereinigte Betriebsergebnis sank um 44 Prozent auf 4,5 Milliarden Schwedische Kronen, zirka 400 Millionen Euro, (Vorjahr: 8 Milliarden Schwedische Kronen, rund 710 Millionen Euro), was laut Scania auf geringere Liefermengen, Währungseinflüsse, den Marktmix und Kosten im Zusammenhang mit dem Produktionsstandort in China zurückzuführen ist. Dies führte zu einer operativen Umsatzrendite von 9 Prozent (Vorjahr: 14,5 Prozent).
Lkw-Absatz von Scania entwickelt sich regional unterschiedlich
Die Gesamteingangsaufträge für Lkw von Scania stiegen im zweiten Quartal im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2024: Ein anhaltender Rückgang in Lateinamerika wurde durch stärkere Aufträge in Europa ausgeglichen. Der Aufwärtstrend bei den Auftragseingängen der vergangenen Quartale habe sich jedoch umgekehrt. „Scania konnte seinen Marktanteil in Europa in der ersten Jahreshälfte trotz schwieriger Bedingungen auf einem rückläufigen Markt für schwere Lkw mit 17,9 Prozent stabil halten“, erklärt Christian Levin, Präsident und CEO von Scania und der Traton Group. Im Vorjahresquartal waren es 18,2 Prozent.
Scania reagiert und fährt die Produktion zurück
Mit Blick auf die Zukunft passt Scania die Produktionsrate weltweit in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 an, um sicherzustellen, dass die Geschäftstätigkeit weiterhin den aktuellen unsicheren Marktbedingungen entspricht. „Flexibilität ist ein fester Bestandteil unseres Produktionssystems, und wir sind bestens vorbereitet und gerüstet, um unsere Geschäftstätigkeit schnell wieder hochzufahren, sobald sich die Nachfrage erholt“, erklärt Levin. Darüber hinaus gebe es weitere Initiativen, um sowohl kurz- als auch langfristig die Kosten zu senken.
Scania kann mit Einnahmen aus dem Servicegeschäft punkten
Das Servicegeschäft generiere weiterhin stabile, wiederkehrende Einnahmequellen und trage dazu bei, Schwankungen bei den Neufahrzeugverkäufen auszugleichen. Im ersten Halbjahr 2025 stieg der Serviceumsatz währungsbereinigt um 5 Prozent, was seine Widerstandsfähigkeit unterstreiche, so der Scania-CEO.
Finanzdienstleistungen stärken Bilanz und Kundenbindung
Im Geschäft mit den Finanzdienstleistungen gab es im ersten Halbjahr 2025 ein Plus von 2 Prozent. Derzeit werden nach Angaben des Nutzfahrzeugherstellers mehr als ein Drittel aller verkauften Lkw von Scania Financial Services finanziert. Dieses Geschäft stärke nicht nur die Kundenbindung und -treue, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Transformation, „einschließlich der Umstellung auf elektrische und autonome Lösungen“, berichtet Levin.
Lkw-Hersteller verfehlen CO₂-Reduktionsziele für 2030
„Unsere Erfolge im Bereich der Elektrifizierung sind ein positives Zeichen dafür, dass die BEV-Technologie Fortschritte macht", erklärt der Scania-CEO. Die Auslieferungen von Scania-BEV-Lkw würden beständig zunehmen. Allerdings sei die Marktakzeptanz von schweren BEV-Lkw mit 1,5 Prozent im ersten Quartal 2025 „nach wie vor enttäuschend gering“. Infolgedessen laufen die europäischen Lkw-Hersteller Gefahr, ihre CO₂-Reduktionsziele für 2030 zu verfehlen.
Scania-CEO Christian Levin zeigt sich zuversichtlich
„Auch wenn das makroökonomische Umfeld weiterhin instabil ist, bin ich zuversichtlich, dass wir uns in einer starken und einzigartigen Position befinden, um eine führende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft unserer Branche zu übernehmen“, sagt Christian Levin. Positiv zu vermerken ist auf jeden Fall, dass der Auftragseingang laut Scania aktuell um 6 Prozent auf 20.393 Fahrzeuge gestiegen ist.