Schadenmanagement: Schnellere Abwicklung mit KI

15. Apr. 2024 Newsletter
Fahrzeuge sind mobile Datenquellen. Das können sich Fuhrparkmanager zunutze machen, vor allem beim Schadenmanagement ihrer Flottenfahrzeuge. Wie das funktioniert und welche Vorteile die Digitalisierung bietet, zeigt das Beispiel DEKRA Digital Service.
Die Schadenhöhe in Flotten ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Dies ist unter anderem auf zahlreiche Assistenzsysteme, aber auch auf die steigende Anzahl von Fahrzeugen und Fahrleistungen zurückzuführen. Dadurch werden die Schadenquoten der Flotten und damit auch die Versicherungsprämien beeinflusst. Zwar haben Flotten kaum Einfluss auf Ersatzteil- und Werkstattkosten, aber wenn es darum geht, den Schadenregulierungsprozess zu optimieren, können Flottenbetreiber durch den Einsatz digitaler Services Aufwand, Zeit und Kosten sparen.
Herausforderung Schadenmanagement
Die Herausforderungen im Schadenmanagement sind sehr vielfältig, auch durch die zahlreichen Protagonisten wie Rechtsanwälte, Werkstätten, Versicherungen und Gutachterorganisationen. „Damit die Schadenabwicklung einigermaßen rund läuft, muss als erstes der Schaden ordentlich aufgenommen werden“, erklärt Rainer Schwer, Key-Account Manager bei DEKRA. „Dieser Prozess ist in der Regel aufwendig in der Umsetzung und kompliziert.“
Digitale Lösung zur Schadenaufnahme
Um die Schadenaufnahme zu vereinfachen hat DEKRA eine digitale Lösung etabliert, die es Fuhrparkleitern erlaubt, über alle Kanäle wie Telefon, Mail oder Apps die Fahrzeugschäden aufzunehmen. „Probleme machen häufig eine schlechte Bildqualität oder fehlende Bilder, sodass Schäden nicht vollständig erkannt werden können, was wiederum zu weiteren Nachfragen führt“, erklärt Natalja Schramm, R&D Manager bei DEKRA.
Geführter Upload-Prozess für Bilder
Das will DEKRA Digital Service unter anderem mit einem geführten Bilder-Upload-Prozess verbessern. Dieser führt den Fahrer durch alle Schritte, sodass sichergestellt ist, dass alle notwendigen Fotos in entsprechender Qualität gemacht wurden. So erkennt die KI beispielsweise, ob der Fahrer auch die richtige, also die beschädigte Stelle, fotografiert hat. Ist das nicht der Fall, weist ihn das System darauf hin. „Das Leistungsspektrum umfasst die Schadenerfassung über ein Online-Portal, eine KI-gestützte Ersteinschätzung mit Handlungsempfehlungen und Reparaturkostenprognose in Echtzeit“, erklärt Schramm.
Handlungsempfehlung für Fuhrparkleiter
Im Mittelpunkt steht eine Regulierungsempfehlung, die laut DEKRA einen Reparaturkostenkorridor, einen Totalschadenindikator und eine Handlungsempfehlung liefert. Das System bietet einen hybriden Ansatz, der einen Schaden auch bei fehlenden Telematikdaten oder ergänzend auf Basis eines dynamischen Fragebogens sowie einer optionalen Bilderkennung bewerten kann. Darauf aufbauend können verschiedene Services angeboten werden - beispielsweise ein Tele-Service bei einfachen Schäden, ein Schadengutachten auf Basis einer Vor-Ort-Besichtigung bei komplexeren Schäden oder Totalschäden.
Vorab-Check bei Leasingrückgabe
Diese Integration soll auch bei komplexen Fällen einen optimalen und schnellen Ablauf in allen Phasen der Schadenbearbeitung gewährleisten. Darüber hinaus bietet DEKRA auch an, vor der Fahrzeugrückgabe bei Leasingende ein Self-Service Vorab-Check anfertigen zu lassen. So können Reparatur- und Instandsetzungsmaßnahmen bereits im Vorfeld geplant werden.
Telematikdaten bei Schadenabwicklung nutzen
Bei der digitalen Schadenbearbeitung des DEKRA Digital Service geht es unter anderem um die frühzeitige Einbindung von Telematik-Daten in den Schadenprozess. Dazu gehören die Erfassung und Auswertung von Telematik-Daten mit Hilfe von Fahrzeugsensoren oder externen Telematikboxen sowie die intelligente Auswertung durch Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data Analytics. Schließlich gebe es eine große Zahl nicht gemeldeter Schadenfälle, auf deren Kosten die Unternehmen am Ende sitzen bleiben, so Schramm. Das könne der Einsatz von Telematik-Daten komplett lösen. Selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten, wenn die Sensoren einen Aufprall oder eine Kollision erkennen, werden die Daten an den DEKRA Server gesendet und dort mit einem eigenen Algorithmus ausgewertet und interpretiert. Daraufhin erstellt das DEKRA System automatisch eine Schadenmeldung.
Den vollständigen Artikel lesen Sie hier .