Schienen-Güterverkehr sichert die Versorgung
Für Bahnchef Richard Lutz bildet der internationale Schienen-Güterverkehr das Rückgrat der Versorgung in Deutschland und Europa. Auslastungszahlen und Gewinn zu erzielen sei momentan zweitrangig.
Vielmehr sei es in diesen Zeiten sehr wichtig, die grenzüberschreitenden Verkehre aufrechtzuerhalten, zumal es auf der Straße an bestimmten Grenzen weiterhin zu stundenlangen Verzögerungen komme, sagt Lutz.
Storno-Entgelte erlassen
„Was für uns derzeit nicht vorrangig zählt, sind Betriebsergebnisse oder Auslastungszahlen“, sagt er. Als zentraler Akteur im deutschen Bahnsektor habe die DB eine besondere Verantwortung. Dazu gehöre, dass DB Netz allen Bahnunternehmen die Stornoentgelte erlässt, wenn sie Trassen abbestellen müssen.
DB Cargo gewinne in der Krise neue Kunden „und wir hoffen sehr, dass wir sie auf Dauer für uns und die Branche begeistern können“, sagte der Konzernchef. Es werde alles gefahren, was Kunden wollten, auch Nudeln oder Toilettenpapier. Die Auslastung von DB Cargo liege derzeit bei etwa 70 Prozent. „Das was wir an Neuverkehren haben, kompensiert natürlich einen industriellen Rückgang in dieser Größenordnung nicht“, sagte Lutz. Und es sei nicht ausgeschlossen, dass die Nachfrage zurückgehe.
Es wird weiter gebaut
Keine Abstriche machen will Lutz bei Investitionen: „Unsere großen Infrastrukturprojekte laufen unverändert fort“, führte er aus. Es sei bereits heute klar, dass die Corona-Pandemie das Unternehmen wohl noch härter treffen werde als die Finanzkrise von 2008/2009. Fest stehe aber, dass nach bewältigter Krise die eingeleitete Renaissance der Eisenbahn unbeirrt fortgesetzt werde, sagte Lutz. „Wir setzen weiter auf Wachstum und Verkehrsverlagerung.“