Schienengüterverkehr verzeichnet Einbußen
Im 1. Halbjahr 2020 hat der Schienengüterverkehr in Deutschland hohe Einbußen verzeichnet. Die Beförderungsmengen sanken nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 9,7 Prozent auf rund 157 Millionen Tonnen. So ging das Beförderungsaufkommen bei DB Cargo AG im 1. Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 15,8 Prozent zurück. Mengen und Leistung auf der Schiene wurden insgesamt in jedem einzelnen Monat weniger, wobei der Höhepunkt im April und im Mai 2020 lag. Betroffen waren sowohl der Binnenverkehr als auch der grenzüberschreitende Empfang und Versand. Deutliche Zuwächse verzeichneten dagegen die weniger bedeutenden Durchgangsverkehre.
Fast die Hälfte weniger Autos
Besonders betroffen waren in den sechs Monaten die Segmente „Fahrzeuge“ (-49,8 %), „Kohle, rohes Erdöl und Erdgas“ (-22,9 %), „Metalle und Metallerzeugnisse“ (-14,2 %), sonstige Mineralerzeugnisse (wie Glas, Zement oder Gips -11,7 %) sowie „Erze, Steine und Erden“ (-8,8 %) geht aus dem Corona-Bericht des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) hervor. Das Transportaufkommen von chemischen Erzeugnissen legte mit einem Plus von rund 1,1 Prozent im Vergleichszeitraum leicht zu.
Alle relevanten Terminals geöffnet
Nach Erkenntnissen des BAG blieb die Nachfrage nach Güterverkehrsleistungen auf der Schiene in der jüngeren Vergangenheit weiter hinter dem Niveau der Vorpandemiezeit zurück, obwohl es gewisse Erholungseffekte in der Branche gegeben habe. Nach wie vor berichteten befragte Bahnunternehmen von produktionsbedingten Zugausfällen und freien Kapazitäten. Auch die Beförderungsmengen im Kombinierten Verkehr sind noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau. „Nach Angaben der DB AG, von Kombiverkehr und der schweizerischen Hupac Gruppe seien alle relevanten Terminals in Deutschland und Europa innerhalb ihrer Netzwerke geöffnet“, so das BAG. Die Geschäftserwartungen der Branche insgesamt für die nächsten Monate seien eher neutral.