Schmitz Cargobull: Markterholung durch Corona gestoppt

02. Okt. 2020
Der Trailerhersteller Schmitz Cargobull hat vom 1. April 2019 bis 31. März 2020 einen Umsatz von 1,87 Milliarden Euro erwirtschaftet. Nach Angaben von Andreas Schmitz, Vorstandsvorsitzender von Schmitz Cargobull, fiel der Umsatzrückgang um 18,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr weniger stark, trotz der um 27,4 Prozent gesunkenen Anzahl an produzierten Einheiten während der Corona-Krise. „Immerhin konnten wir die erforderlichen Einsparungen ohne Einschnitte in der Kernmannschaft umsetzen“, bilanzierte Schmitz.
Nachfrage nach teuren Trailern kaum gebremst
Nach Angaben von Schmitz Cargobull gab die Nachfrage bei den höherwertigen Koffer- und Kipperfahrzeugen weniger stark nach als im Curtainsider-Segment. Hier konnte der Trailerhersteller nach Angaben von Schmitz das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen im letzten Geschäftsjahr auf einem akzeptablen Niveau halten. Zudem zeigte die 2019 durchgeführte Preisanpassung laut Schmitz seine Wirkung.
Corona macht Marktprognosen schwierig
„Nach einem starken Einbruch im März hat sich die Nachfrage schneller erholt als zunächst gedacht“, beschreibt der Vorstandsvorsitzende die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die aktuelle Marktsituation im Nutzfahrzeugsegment. Nichtsdestotrotz konnte die bei Schmitz Cargobull eingeführte Kurzarbeit nach eigenen Angaben im September in vielen Bereichen reduziert werden. Je nach Entwicklung der Pandemiesituation und deren Auswirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen seien zwischen 30.000 und 50.000 produzierte Einheiten sowie ein Umsatz zwischen 1,2 und zwei Milliarden Euro im Bereich des Möglichen.
Wachstum durch Dienstleitung und ökologische Fokussierung
Eine Grundlage für das geplante Wachstum von Schmitz Cargobull seien Innovationen und Services. „Wir haben im Rahmen der Strategie 100 % SMART alle S.KO COOL SMART-Trailer serienmäßig mit dem Telematiksystem TrailerConnect ausgestattet“, sagt Schmitz. 2020 wolle der Trailerhersteller mit dem serienmäßigen Einbau einer neuen Telematik auch in Curtainsidern und Trockenfrachtern diese Strategie fortführen. Vorteile für den Kunden seien dabei die Datenhoheit über die ganze Transportkette. Neben der Vernetzung von Fahrzeugen spiele die Ökologie eine immer wichtigere Rolle. „Mit dem EcoDuo-Konzept haben wir im letzten Geschäftsjahr eine auch ökonomisch sinnvolle Kombination aus zwei Standard-Trailern für den Langstreckenverkehr erfolgreich vorgestellt“, berichtet Vorstandschef Schmitz. Dieses Fahrzeugkonzept werde in verschiedenen europäischen Ländern bereits erfolgreich getestet.
Logistikbranche als Stütze der Gesellschaft in der Corona-Krise
Nach Ansicht von Schmitz Cargobull haben gesamte Logistikbranche und speziell die Fahrerinnen und Fahrer in dieser Zeit einen elementaren Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung geleistet. Schmitz Cargobull habe dabei seinen bescheidenen Beitrag dazu beigetragen. „Unsere 1.700 Servicepartner haben mit hoher Einsatzbereitschaft dafür gesorgt, dass die Kunden ihren Transportalltag hinsichtlich Wartung und Reparatur möglichst störungsfrei durchführen konnten“, berichtet Schmitz. Auch die Weiterentwicklung der Lieferketten bei Schmitz Cargobull habe besonders während des Lockdowns ausgezahlt. „Internationales Multi-Sourcing, Mehr-Produkte-Werke (MPP), die auftragsneutrale und gruppenweite Versorgungssteuerung sowie der weitere Ausbau des zentralen Logistikhubs erhöhen die Flexibilität und verringern die Durchlaufzeit im Netzwerk,“ erklärt Schmitz.
Schmitz Cargobull peilt Umsatz von 2,5 Milliarden Euro an
Somit sei SCB als einziger Trailerhersteller in der Lage gewesen, die Materialversorgung für die Produktionsstätten in den Werken Altenberge, Vreden, Gotha, Toddin, sowie im spanischen Zaragoza, im litauischen Panevėžys (Litauen) und im russischen St. Petersburg aufrechtzuerhalten. Mittelfristig wolle Schmitz Cargobull deshalb an den Kernzielen der Unternehmensstrategie 2025 festhalten „Das heißt für uns konkret: weltweit führender Hersteller von Curtainsidern und Kühlfahrzeugen, europäischer Marktführer bei Aufliegern und ein Umsatzziel von mehr als 2,5 Milliarden Euro“, so Vorstand Schmitz.