Schweiz: E-Lkw mit Überlänge

29. März 2021 Newsletter / Fahrzeug & Technik
In der Schweiz dürfen Elektro-Lkw mit einem Meter Überlänge fahren. Eine entsprechende Genehmigung hat das eidgenössische Bundesamt für Straßen (ASTRA) der Designwerk Gruppe erteilt, die sich auf die Entwicklung und Produktion von elektrischen Lastwagen, mobilen Schnellladegeräten und modularen Batteriesystemen spezialisiert hat. Unter der Nutzfahrzeugmarke Futuricum werden jetzt Batterien mit bis zu 900 Kilowattstunden (kWh) Kapazität verbaut.
Konkurrenzfähige Reichweite
„Damit haben wir die Möglichkeit, bei Sattelzugmaschinen und Automobiltransportern die Batteriepacks sowohl zwischen den Achsen wie auch hinter der Fahrerkabine zu platzieren“, sagte Firmenchef Adrian Melliger. Der zusätzliche Meter lasse eine konkurrenzfähige Reichweite auch im Logistikbereich zu. Mit der Ausnahmeverfügung zum Bau und Einsatz von zwei Futuricum Fahrzeugmodellen mit Überlänge habe man einen Meilenstein erreicht.
Mehr Reichweite für mehr Ökologie
Unter der Marke Futuricum sind bisher rund 70 Elektrolastwagen in der Schweiz und im nahen Ausland mit einer Batteriekapazität von bis zu 680 kWh unterwegs. Für die meisten Anwendungen seien die damit möglichen Reichweiten völlig ausreichend. Diverse Kunden hätten sich aber aus ökologischen und ökonomischen Gründen längere Distanzen gewünscht, für die es einer höheren Batteriekapazität bedarf, erläuterte das Unternehmen.
Produktion angelaufen – Signalwirkung erhofft
Die Produktion der 900 kWh Sattelzugmaschinen ist in den Futuricum Werkshallen in Winterthur bereits angelaufen. „Nicht nur das Familienunternehmen Galliker Transport AG, sondern auch das Westschweizer Unternehmen Friderici Services haben bereits einen 900 kWh Truck bestellt“, teilte Designwerk mit. Beide Fahrzeuge sollen noch in diesem Jahr auf Schweizer Straßen eingesetzt werden, und die Elektro-Lkw-Bauer erhoffen sich Signalwirkungen für die Logistik über die Landesgrenzen hinaus.