Schweiz: Maßnahmen für mehr Sicherheit auf der Schiene
Nachdem 2023 ein Güterzug im Gotthardbasistunnel verunglückte, setzt die Schweiz auf mehr Sicherheit. Grund für den Unfall war der Bruch einer Radscheibe. Das Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV) sieht nach dem Bericht der unabhängigen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) vom Juni 2025 jetzt dringenden Handlungsbedarf. Nach einer Diskussionsrunde mit Vertretern der Branche will das BAV geeignete Maßnahmen einleiten. Ziel sei es, das Risiko für Radbrüche so gering wie möglich zu halten.
Das soll laut BAV künftig in der Schweiz gelten
Im Vordergrund steht, für durch die Schweiz fahrende Güterwagen einen höheren Mindestrad-Durchmesser und häufigere Wartungsintervalle vorzuschreiben. Weiter soll sich die Branche so organisieren, dass für das Eisenbahn-Verkehrsunternehmen künftig ersichtlich ist, dass das Wartungsintervall bei den zu transportierenden Wagen eingehalten ist. Für die Einhaltung des Intervalls ist das für die Instandhaltung zuständige Unternehmen verantwortlich. Zudem sollen Wagen mit überhitzten Rädern konsequent aus dem Verkehr genommen und der Instandhaltung zugeführt werden.
Risiko für Radbrüche so schnell als möglich beenden
Diese Maßnahmen könnten laut BAV kurzfristig umgesetzt werden. Gemäß den heutigen Kenntnissen reduzieren sie das Risiko für Radbrüche erheblich, heißt es seitens der Behörde. Das BAV sieht daher vor, sie unter Berücksichtigung der Inputs der Branche „so bald als möglich“ zu verfügen und in Kraft zu setzen. Ein wichtiges Thema hierbei sei aber auch die wirtschaftliche Tragbarkeit.
BAV: Weitere kurz- und mittelfristige Maßnahmen möglich
Weitere kurz- und mittelfristige Maßnahmen, die im Dialog mit der Branche erörtert wurden, befinden sich laut Schweizer Bundesamt für Verkehr in Prüfung. Längerfristig soll der Einfluss der Verbundstoff-Bremssohlen (LL-Bremssohlen) auf die Räder vertieft untersucht werden. Weiter sollen Innovationen bei den Bremssystemen vorangetrieben werden.