Verkehrsforum: Schnellere Verfahren für Schwerlasttransporte

16. Nov. 2018
Die Teilnehmer des diesjährigen Verkehrsforums bemängeln die zu langen Genehmigungsverfahren für Schwerlasttransporte. Verzögerte Lieferketten und Konventionalstrafen seien die Folge.
Die Genehmigungsverfahren für Großraum- und Schwertransporte sind in vielen Bundesländern noch immer zu umständlich und langsam. So lautet nach Angaben des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) der Grundtenor der sieben Wirtschaftsverbände auf dem Verkehrsforum.
Die Verbände fordern zudem höhere Investitionen in die Infrastruktur, vor allem für marode Brücken sowie eine Aufstockung der Planungsmittel für Ingenieure in den zuständigen Behörden. Auch eine bessere Zusammenarbeit unter den Bundesländern sei wichtig, da diese durch Datenaustausch Transparenz über Verkehrsbehinderungen und Baustellen herstellen könnten. Das solle auch ein automatisiertes Genehmigungsverfahren beinhalten.
Genehmigungen für Sondertransporte innerhalb von fünf Tagen
Genehmigungen für Sondertransporte sollen innerhalb von fünf Tagen und nicht erst nach fünf Wochen vorliegen. „Es gibt keine Planungssicherheit. Die Folge sind verzögerte Lieferketten und oftmals Konventionalstrafen für verspätete Lieferungen“, erklärte Wolfgang Draaf, Hauptgeschäftsführer der Bundesfachgruppe Schwertransporte und Kranarbeiten (BSK). Das Image „Made in Germany“ stehe auf dem Spiel. Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), erklärte daraufhin: „Die Herausforderungen Erlaubnis- bzw. Genehmigungsverfahren für Großraum- und Schwertransporte sind im BMVI bekannt und werden angegangen.“
„Im Zuge steigender Verkehrsleistung auf der Straße ist es essenziell, dass wir auf Verbandsebene zusammen mit den Unternehmern und der Politik tragfähige Lösungen über die Landesgrenzen hinweg erarbeiten, um die Abläufe im Genehmigungsbereich (Sondernutzung) sowie im Transport zu beschleunigen und schnellstmöglich abzuwickeln“, erklärte auch BGL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Dirk Engelhardt.
An der Veranstaltung der Verbändeinitiative im Haus der Wirtschaft Hessen in Frankfurt nahmen 150 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung teil. Die Veranstalter waren der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), die Bundesfachgruppe Schwertransporte und Kranarbeiten (BSK), der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sowie die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).