Schwertransport: Felbermayr fährt große Kabeltrommeln
Der österreichische Schwerlast-Transporteur Felbermayr übernimmt ein großes Transportprojekt mit Kabeltrommeln. Eigenen Angaben zufolge ist Felbermayr mit dem Transport der „größten Kabeltrommeln der Welt“ beauftragt. Für den Bau der Energie-Infrastrukturprojekte „SuedLink“ sowie „SuedOstLink“ transportiert das Familienunternehmen in den kommenden Jahren mit rund 3.000 Fahrten Kabeltrommeln mit bis zu 43 Meter Länge und einem Gewicht von je 180 Tonnen.
Felbermayr musste im Vorfeld verschiedene Partner einbinden
Dabei ist der eigentliche Transport nicht das Schwerste an dem Projekt. „Wir sprechen hier nicht nur über eine immense Anzahl von Transporten, sondern auch über die komplexe Abstimmung mit verschiedensten Partnern – vom Vorhabenträger bis hin zu den Kabelherstellern und schließlich über eine nie dagewesene Dichte an Transportgenehmigungen“, erklärt Holger Kunz, Leiter der Felbermayr-Niederlassung in Memmingen. Konkret werden bereits seit Anfang des vergangenen Jahres für das Projekt SuedLink die Kabeltrommeln zu strategischen Lagerstätten entlang der Trasse gefahren. Im Projekt SuedOstLink können diese direkt zu den Abspulplätzen transportiert werden. Bis zur Fertigstellung der Trassen werde das Felbermayr-Team samt Rücktransport der leeren Kabeltrommeln rund 3.000 Transporte hinter sich gebracht haben.
Marode Straßen machen Schwerlast-Transporteur das Leben schwer
Die Transporte an sich sind dabei jedoch nicht die größte Herausforderung, sondern deren Vorbereitung. Für jede Straße und jede Brücke, die befahren werden soll, muss eine eigene Genehmigung eingeholt werden. Ein Unterfangen, das in Deutschland aufgrund maroder Infrastruktur und überlasteter Ämter oftmals zum Spießrutenlauf werde „In Hessen konnten wir beispielsweise über zehn Monate hinweg immer die gleiche Strecke fahren, bis eine Brücke – unabhängig von unseren Transporten – abgelastet wurde. Somit mussten wir wieder eine neue Strecke finden und zugehörige Genehmigungen beim Amt beantragen“, berichtet Kunz. Insgesamt habe Felbermayr im Vorfeld bereits unzählige Genehmigungen eingeholt. Diese gelte es über die kommenden Jahre aufrechtzuerhalten.
Mit diesem Equipment ist Felbermayr unterwegs
Bei den Transporten kommen laut Felbermayr die Achslinien des Herstellers Goldhofer sowie die 4-Achs-Zugmaschinen MAN TGX 41.640 zum Einsatz. Hinzu kommt eine spezielle Abspulvorrichtung. „Wir haben die Vorrichtung so konzipiert, dass sie auf alle Fahrzeugtypen passt, das bietet uns ein Maximum an Flexibilität“, erläutert Kunz. Eine weitere Besonderheit befindet sich laut Felbermayr am Fahrzeug selbst: „Bisher wurden solche Vorrichtungen immer auf einem Hilfsrahmen montiert. Diesen konnten wir weglassen, da unsere Modulachsen bereits damit ausgestattet sind“, berichtet Kunz. Unter der Aufsicht eines Supervisors von Felbermayr werden dann jeweils die Rollen abgespult und in den Kabelgraben verlegt.