Sichere Schulbusse im Einsatz

18. Aug. 2021 Newsletter / Transport & Verkehr
Busse sind als sichere Verkehrsmittel bekannt. Darauf vertrauen auch viele Schülerinnen und Schüler, die täglich mit Schulbussen unterwegs sind. Ein „Schulbus-Check“ sorgt für ein zusätzliches Plus an Sicherheit. Mit der landesweiten Aktion „Schulbus-Check“ unterstützt der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) zusammen mit Prüforganisationen wie DEKRA zum elften Mal in Folge die gemeinsamen Bemühungen um mehr Verkehrssicherheit.
Der Schulbus-Check geht weiter als HU und SP
Das technische Sicherheitsnetz bei Omnibussen ist in Deutschland nach Angaben des WBO sehr engmaschig. Zusätzlich zu einer jährlichen Hauptuntersuchung (HU), die beim Pkw in der Regel alle zwei Jahre erfolgt, kommt alle drei Monate eine sog. Sicherheitsprüfung (SP) hinzu. Der freiwillige Schulbus-Check erweitert den Sicherheitskatalog um Kriterien, die der Gesetzgeber nicht abprüft. Hierzu gehören laut WBO neben Bremsen, Reifen, Einklemmsicherung der Türen, Lichtanlagen, Motorraum, Unterboden der Fahrzeuge sowie Achsen und Lenkung auch Haltegriffe in Kinderhöhe, Schulbusschilder, zusätzliche Blinkleuchten sowie spezielle Spiegel für die Rundumsicht des Fahrpersonals. Ebenfalls im Check: im Schülerverkehr eingesetzte Kleinbusse.
DEKRA mit Zustand der Schulbusse zufrieden
„Bei den am Schulbus-Check teilnehmenden Busunternehmen merken wir, dass die Sicherheit an vorderster Stelle steht“, attestiert Bernd Wagner, Leiter des Qualitätsmanagement Fahrzeugprüfwesen bei DEKRA. „Die Busse, die wir bisher im Rahmen der Aktion überprüft haben, waren in der Regel mängelfrei, technisch top und damit sicher“, resümiert Wagner. Zudem sieht DEKRA in Fahrzeugassistenzsystemen weitere Potenziale, um Chauffeure zu entlasten und das Unfallrisiko noch weiter zu senken.
Vision Zero bei Bussen fast Realität
Auch wenn schwere Unfälle, nach Angaben des WBO, immer wieder öffentliches Aufsehen erregen, sieht die Realität nach Angaben des Verbands doch viel sicherer aus. Hierbei bezieht sich der WBO auf die Zahlen zum allgemeinen Unfallgeschehen des statistischen Landesamtes Baden-Württemberg. Nach diesen ereigneten sich 2019 insgesamt 327.894 Unfälle im Straßenverkehr in Baden-Württemberg, 36.313 mit Personenschäden. Dabei sind insgesamt 47.240 Verletzte zu beklagen, 8.104 davon schwer. Insgesamt starben 2019 in Baden-Württemberg 437 Verkehrsteilnehmer. Während in 44 Prozent der Fälle ein Pkw involviert war, war in lediglich 0,7 Prozent aller Todesfälle ein Bus beteiligt. Bei den Schwerverletzten kommt das statistische Landesamt auf eine Bus-Beteiligung von 0,8 Prozent.
„Die Unfallzahlen legen nahe, dass die Vision Zero als Erstes beim Bus Wirklichkeit werden kann“, meint Dr. Witgar Weber, Geschäftsführer des WBO. Der Verband vertritt die Interessen von mehr als 300 privaten, meist familiengeführten Busunternehmen im Land. „Wir haben den Schulbus-Check vor elf Jahren ins Leben gerufen, um die hohe Sicherheit beim Bus ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken“, so Weber. „Er ist ein weiterer Baustein, mit dem die Busbranche ihrer großen Verantwortung für die Fahrgäste gerecht wird – insbesondere den Jüngsten unter ihnen.“
Corona-Pandemie: Kausalität von Verkehrsaufkommen und Unfallzahlen
Im Vergleich zum Pandemiejahr 2020 zeigen die Zahlen des statistischen Landesamtes Baden-Württemberg nach Angaben des WBO deutlich, wie eng der Zusammenhang von Verkehrsdichte und Unfallgeschehen wirklich ist. Nach Angaben des Verbands verzeichneten die Zählstellen des Landes einen Rückgang von rund 16 Prozent auf Landstraßen und rund 17 Prozent auf den Bundesautobahnen. Entsprechend rückläufig waren auch die Unfallzahlen. 2020 ereigneten sich laut WBO 269.267 Unfälle im Straßenverkehr in Baden-Württemberg – ein Minus von 18 Prozent. 32.204 der Unfälle hatten Personenschäden zu verzeichnen, 330 Menschen wurden getötet und 7.390 schwer verletzt.