Skoda nutzt Drohne zur Inventur
Der Autohersteller Skoda testet am Stammwerk in Mladá Boleslav (Tschechien) eine Drohne des tschechischen Herstellers Robodrone.
Die Drohne ist laut Skoda in der Lage, Behälter in den Außenbereichen des Werks aus der Luft zu identifizieren und zu zählen. Künftig sollen Drohnen zur Inventur auch im Alltagsbetrieb zum Einsatz kommen. „Drohnen unterstützen und beschleunigen den Inventurprozess. Künftig werden solche Prozesse im täglichen Betrieb als zentrale Säule unserer Strategie 2025 komplett automatisiert ablaufen“, erklärt Michael Oeljeklaus, Vorstand für Produktion und Logistik bei Skoda.
Die auf dem Robodrone-Modell „Kingfisher“ basierende Drohne fliege mit ihren sechs Rotoren bis zu 20 km/h schnell und trage bis zu fünf Kilogramm Nutzlast. Während der aktuellen Testphase erfasse sie drei Mal täglich vollautonom die Anzahl leerer Behälter auf den Außenflächen einer Werkshalle in Mladá Boleslav. Anschließend übermittele sie die Daten automatisch an die Logistikabteilung.
Bis zu 300.000 Bilder pro Sekunde
Da sich die Standorte der Behälter per GPS-Technologie nicht exakt genug ermitteln lassen, ist die Drohne demnach mit der sogenannten Lidar-Technologie (Light Detection and Ranging) zur hochpräzisen optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung ausgestattet. Der Sensor mache bis zu 300.000 Bilder pro Sekunde. Die Drohne navigiere anhand einer 3D-Karte, die auf Basis dieser Technologie entstehe. Gleichzeitig erkenne und zähle das Gerät die Behälter aufgrund von Algorithmen. Eine solche Technologie sei bisher auf dem Markt nicht verfügbar. Daher entwickelten Skoda und Robodrone die Algorithmen passgenau für diese Anwendung. Die Investitionssumme lag demnach bei rund 200.000 Euro.
Skoda testet die batterieelektrisch angetriebene Drohne seit Anfang Mai. In der zweiten Entwicklungsphase soll „Kingfisher“ autonom eine Ladestation ansteuern, die auch über eine Wetterstation verfüge. Auf diese Weise werde die Drohne kurzfristig mit Informationen zum Wetter versorgt.