Frankreich und Spanien planen Schienen-Autobahnen
Frankreich und Spanien wollen auf bestehenden Achsen am Atlantik und am Mittelmeer Lkw-Auflieger auf die Schiene bringen und damit die Straßen entlasten. Dabei geht es um Routen vom Nordwesten (Vitoria) und Osten (Valencia/Murcia) Spaniens in den Norden und Osten Frankreichs (Calais/Lille/Metz). Auf der Atlantikachse sollen Irun, Bordeaux und Paris und auf der Mittelmeerachse Barcelona, Avignon und Lyon miteinander verbunden werden.
Die Verkehrsministerin Frankreichs, Elisabeth Borne, und ihre spanischer Amtskollege, Iñigo de la Serna, wollen mit dem gemeinsamen Vorhaben den Gütertransport auf einen umweltfreundlicheren Verkehrsträger verlagern. „Es zeigt außerdem, die Überzeugung beider Regierungen, dass der Schienengüterverkehr, insbesondere auf den großen Achsen, eine Lösung der Zukunft ist“, teilten sie mit.
Für die Umsetzung des Projekts wurden Konsultationen mit Herstellern von rollendem Material eingeleitet, Aufforderungen zur Interessenbekundung wurden bereits im vergangenen Jahr veröffentlicht. Frankreich will mit der Entwicklung von Schienen-Autobahnen („autoroutes ferroviaires“), auf denen unter Umständen auch ganze Lastzüge transportiert werden sollen, den multimodalen Verkehr förden und den Schienentransport neu beleben. Auf den bestehenden Strecken müssten teilweise in Tunneln die Lichtraumprofile angepasst werden, hieß es. Die Waggonhersteller sollen ihre Vorschläge für technische Lösungen bis Mitte Juli einreichen.