NRW: Fatale Sperrung der Rheinbrücke
Der Bau der Leverkusener Brücke verzögert sich dramatisch. Der Grund: Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst hat der Baufirma Porr gekündigt. Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) weist nun auf die fatalen Folgen für die Transportwirtschaft hin – steht aber dennoch hinter dem Schritt der Landesregierung.
Drastischer Anstieg der Emissionen
Vor der Sperrung für den Güterverkehr querten täglich 14.000 Lkw bei Leverkusen den Rhein, jetzt würden die betroffenen Touren im Schnitt vierzig Minuten beziehungsweise 29 Kilometer länger ausfallen. Die Folgen für die Umwelt seien immens: 14.000 Lkw mal – konservativ gerechnet – jeweils acht Liter Diesel Mehrverbrauch, mal 2,65 Kilogramm Kohlendioxid, mache rund 300.000 Kilogramm überflüssiges Treibhausgas pro Tag aus, rechnet der VVWL vor. Und so grob und ungenau diese Beispielrechnung auch sein möge: Die Emissionen durch Mehrkilometer sowie Staus summiere sich auf über eine Viertelmillion Tonnen CO2 in den kommenden Jahren.
Sorge um wirtschaftliche Zukunft
Neben dem Umweltaspekt sorgt sich der VVWL aber auch um die wirtschaftliche Zukunft der Mitgliedsbetriebe: Zahlreiche Unternehmen könnten den höheren Aufwand pro Tour aufgrund des seit Jahren anhaltenden Verdrängungswettbewerbes nicht ausreichend kompensieren. Trotz allem stehe die Logistik hinter dem Schritt, die Konstruktion der Brückenbauteile neu auszuschreiben. Jetzt müssten allerdings auch die richtigen Lehren gezogen und das Vergaberecht zumindest bei Infrastrukturprojekten von europaweiter Bedeutung reformiert werden.