ADAC meldet Stau-Rekord für 2018

17. Jan. 2019
Stau-Rekordjahr: Laut ADAC verbrachten Auto- und Lkw-Fahrer 2018 rund 459.000 Stunden, also zusammen etwa 52 Jahre, im Stau.
Insgesamt gesehen ist die Zahl der Staus 2018 in Deutschland nach Angaben des ADAC um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Durchschnittlich bilden sich jeden Tag 2.000 Staus mit einer Gesamtlänge von knapp 4.200 Kilometern, die alle zusammengenommen 38-mal um die Erde reichen. 459.000 Stunden, also etwa 52 Jahre, mussten die Auto- und Lkw-Fahrer vergangenes Jahr im Stau auf der Autobahn ausharren.
Die meist betroffenen Autobahnen
Laut Analyse der ADAC-Staudatenbank nimmt die A 3 (Köln – Frankfurt – Passau) den Spitzenplatz bei den Fernautobahnen ein. 220 Kilometer Stau pro Autobahnkilometer ermittelten die Experten, 2017 lag der Wert hier bei 208 Kilometern. Der zweite Platz geht mit 193 Staukilometern erstmals an die A 1 (Lübeck – Hamburg – Köln).
Grenzübergang Passau auf Platz 1
Als mit Abstand staureichsten Streckenabschnitt bezeichnet der Automobilclub den Bereich auf der A 3 zwischen der österreichischen Grenze bei Suben und Passau. Als Grund macht der Automobilclub die „andauernden Grenzkontrollen aus“. Ulrich Pfaffenberger vom Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) sagt dazu: „Die Grenzkontrollstaus sind in ihrer Strecke nicht länger geworden, treten aber häufiger auf. „An der A 3 befindet sich ein Bottleneck in Richtung Osteuropa, auf der die Verkehre insgesamt wachsen.“ Verstärkt wurde das Problem durch anhaltendes Niedrigwasser im Sommer, wegen dem viele Verkehre in dieser Zeit auf Straße oder Schiene verlagert worden seien.
Stau-Schwerpunkte
Auch der Großraum Köln mit der A 3 zwischen Oberhausen und Köln, die A 1 zwischen Köln und Dortmund sowie die A 4 Köln – Aachen und die A 1 Köln – Euskirchen waren Schwerpunkte in Sachen Stau. Doch auch Die A 1 Bremen – Osnabrück und Dortmund – Münster, die A 2 Hannover – Braunschweig, die A 3 Frankfurt – Würzburg, die A 5 Heidelberg – Karlsruhe und Kassel – Frankfurt sowie die A 8 Karlsruhe – Stuttgart gehörten zu den Spitzenreitern.
Mehr Fahrzeuge und Baustellen als Grund für Anstieg
Als Grund für das Stau-Wachstum nennt die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) die um 0,4 Prozent gestiegene Kfz-Fahrleistung und der um 0,3 Prozent ebenfalls gestiegenen Zahl der Baustellen. Mehr als zehn Prozent des Autobahnnetzes war von Baustellen von längerer Dauer betroffen.
Mittwochs meistens Stau
Durchschnittlich summieren sich mittwochs die Staukilometer auf eine Länge von 5.900 Kilometern, gefolgt von Dienstag und Freitag. Wer am Wochenende fährt, kommt besser durch: Samstag 1.500 Kilometer Stau, Sonntag 1.400 Kilometer. Auch wenn sich der übliche Verkehr mit Reiseverkehr mischt, wird es haarig: Der staureichste Tag 2018 war am Donnerstag, 28. Juni.
Stauaufkommen nach Bundesländern
35 Prozent der Staus entfallen auf das Bundesland Nordrhein-Westfalen, 17 Prozent auf Bayern und elf Prozent auf Baden-Württemberg. Zusammengenommen gibt es also in diesen drei Bundesländern zwei Drittel aller Staus.
ADAC fordert besseres Baustellen-Management
An 30 Autobahnabschnitten wurde 2018 gearbeitet, viele Staus bildeten sich hier. Der ADAC fordert, dass die Anzahl der Fahrstreifen in der Baustelle aufrecht zu erhalten ist. Und: „An zu vielen staukritischen Baustellen ruhen die Arbeiten zu lange.“ Die Ausnutzung der Tageshelligkeit, regelmäßige Samstags- und Sonntagsarbeit sowie Arbeiten in der Nacht könnten die Bauzeiten verkürzen.