Umweltbundesamt: Stickoxide gehen zu langsam zurück
Die Luftbelastung durch Stickoxide in deutschen Städten wird besser, geht aber nach der Auswertung von Messdaten durch das Umweltbundesamt zu langsam zurück. So hätten 2018 noch 57 Städte (2017: 65) den Grenzwert überschritten, gleichzeitig lägen Leipzig, Ulm, Koblenz, Eschweiler und Sindelfingen wieder geringfügig über dem Wert.
„Die Luft in den Städten wird besser und der Trend geht in die richtige Richtung“, sagte die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger. Die bislang beschlossenen Maßnahmen reichten aber nicht aus, damit überall der EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel zum Schutz der Gesundheit eingehalten werde. „Neben den angelaufenen Software-Updates brauchen wir insbesondere eine schnelle Nachrüstung älterer Diesel-Pkw mit wirksamen Katalysatoren zur deutlichen Reduzierung des Stickoxidausstoßes“, sagte die UBA-Präsidentin.
Die rechtlichen Voraussetzungen zur Zulassung solcher Katalysatoren lägen vor, betonte die UBA-Chefin. Nachrüster hätten erste Anträge auch für Pkw gestellt, nun müsse ein rascher Genehmigungsprozess folgen. „Alle Automobilhersteller sind dazu aufgerufen, die Nachrüstunternehmen technisch und die Kunden beim Kauf der Systeme finanziell zu unterstützen“, unterstrich Krautzberger.
Auch die Belastung mit Feinstaub ist nach UBA-Einschätzung weiterhin ein Risiko für die Gesundheit. Besonderes Augenmerk sei für die Verringerung auf die Holzverbrennung in Privathaushalten zu richten, aber auch auf Partikelemissionen aus dem Abrieb von Bremsen, Kupplungen und Reifen. Die Landwirtschaft, die zur sekundären Feinstaubbildung beitrage, müsse ebenfalls in die Anstrengungen für Verbesserungen einbezogen werden.