Streik bei Amazon: Verdi gibt nicht auf

24. Juni 2015
Die Gewerkschaft Verdi hat am Mittwoch, 24. Juni 2015, den Streik beim Online-Versandhändler Amazon ausgeweitet. Eine große Kundgebung in Bad Hersfeld soll Bewegung in den Tarifkonflikt bringen.
Seit Mittwochmorgen streiken nun auch die Mitarbeiter des DVD-Verleihers und Video-Streaming-Dienstes Amazon Prime Instant Video Germany in Elmshorn in Schleswig-Holstein. Darüber hinaus treffen sich an diesem Tag die Beschäftigtes aller sechs Streikstandorte in Bad Hersfeld zu einer großen Kundgebung. Neben Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzberger spricht DGB-Bundesvorstandsmitglied Stefan Körzell. Verdi erwartet dort rund 1.500 Teilnehmer.
Die Streiks bei Amazon sind Teil der seit 1. April geführten Entgelt-Tarifverhandlungen. Getreu dem Motto „Nach dem Streik ist vor dem Streik“, den Verdi seit Monaten proklamiert, dürfte das wohl nicht die letzte Arbeitsniederlegung sein. Dauert der Tarifkonflikt mittlerweile doch schon zwei Jahre.
Bis Mittwochabend sollen in Bad Hersfeld (Hessen) sowie in Rheinberg und Werne (beide Baden-Württemberg) die Bänder wieder stillstehen. In Leipzig (Sachsen) wird bis Donnerstag und in Graben (Bayern) bis Samstag gestreikt. Inwieweit die Kunden mit Beeinträchtigungen rechnen müssen, ist unklar. Bei Amazon heißt es, dass ein Großteil der Beschäftigten normal arbeite, sodass mit keinen merklichen Verzögerungen zu rechnen sei.
Verdi fordert für die rund 10.000 Mitarbeiter von Amazon in Deutschland einen Tarifvertrag auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels. Der Versandhändler seinerseits sieht sich als Logistiker, der sich an dem dort geltenden Tarif orientiert - und hier sogar darüber liege.