Studie: Elektrischer Schwerlastverkehr im urbanen Raum

15. Dez. 2014
Die Studie „Elektrischer Schwerlastverkehr im urbanen Raum“ hat untersucht, wie groß das Potenzial für den innerstädtischen Schwerlastverkehr ist. Das Wirtschaftsministerium in Stuttgart hat die Projektstudie beim Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und Prof. Tobias Bernecker von der Hochschule Heilbronn in Auftrag gegeben. Dabei haben die Experten des IAO und der Hochschule Heilbronn typische Transportströme im innerstädtischen Schwerlastverkehr am Beispiel der Stadt Mannheim untersucht und sie auf deren Elektrifizierungspotenzials zu bewerten. Schließlich entwickelten sie entsprechende Umsetzungskonzepte.
Auf rund 120 Seiten haben die Verkehrsexperten ein Umstiegsszenario entwickelt, dessen Chancen sie selbst überrascht hat. „Es könnten weitaus mehr Touren vollelektrisch gefahren werden, als selbst wir dachten“, sagt Bernecker. Das Potenzial sei sehr groß, auch für den Vor- und Nachlauf zum KV-Terminal. Im Stadtverkehr ist ein E-Fahrzeug auch durch die Rekuperation im Stopp-and-Go im Vorteil.
Start der Studie war Herbst 2013. Die Kosten von 100.000 Euro teilen sich das Baden-Württemberg (80 Prozent), Mannheim und die IHK. In Diskussionsrunden und Experteninterviews mit Logistikern prüften die Wissenschaftler, wie viele vollelektrische Touren mit schweren Lkw in Mannheim möglich wären. Alle Versender und Empfänger, die Komplettladungen transportieren lassen, wurde befragt.
Drei Anwendungsbeispiele wurden mit Speditionen und ihren spezifischen Transportdaten durchgespielt – lokaler Verteilerverkehr für Teilladungen und Stückgut, Quell-Ziel-Verkehre mit Komplettladungen und der KV-Vor- und Nachlauf – und als praxistauglich bewertet. „Ein grundsätzliches Interesse der Frachtführer und Speditionen am Umstieg auf Elektro ist da“, so Bernecker.