Studie: ITF Verkehrsausblick 2023
Das International Transport Forum (ITF) hat den Verkehrsausblick 2023 veröffentlicht.
Eine Fortsetzung des derzeitigen Kurses wird die CO2-Emissionen des Verkehrssektors nicht genug absenken, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Ein beschleunigter Übergang zu nachhaltigem Verkehr könnte mit Blick auf Investitionen in die Kernverkehrsinfrastruktur kostengünstiger sein als ein „Weiter so“ – wenn jetzt gehandelt werde. Dies sind die Hauptaussagen der Studie. Das ITF ist eine zwischenstaatliche Organisation mit 64 Mitgliedsländern. Es dient als Thinktank für Verkehrspolitik und organisiert den jährlichen Gipfel der Verkehrsminister in Leipzig.
Nur 3 Prozent CO2-Reduktion
Die nun vorgestellte Studie untersucht die Auswirkungen verschiedener politischer Maßnahmen auf die weltweite Verkehrsnachfrage und die daraus resultierende CO2-Emissionen bis 2050. Die Analyse umfasst den Personen- und Güterverkehr über alle Verkehrsträger hinweg. Laut der Studie werden sämtliche bereits umgesetzten oder geplanten Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Verkehrs die weltweiten CO2-Verkehrsemissionen bis 2050 lediglich um 3 Prozent senken. Damit würde der Verkehrssektor die zur Eindämmung des Klimawandels nötige Reduzierung weit verfehlen.
Gezielte politische Unterstützung
Durch erheblich verstärkte Maßnahmen zur Dekarbonisierung könnte der Verkehrssektor jedoch klimaschädliche Verkehrsemissionen bis 2050 um etwa 80 Prozent gegenüber 2019 senken. Den Studienautoren zufolge sind neue Fahrzeugtechnologien und alternative Kraftstoffe für die Dekarbonisierung des Verkehrs entscheidend. Der Übergang zu sauberen Fahrzeugen und Kraftstoffen erfordere eine gezielte politische Unterstützung mit klaren Zielen sowie Fördermaßnahmen. Mit einer Verringerung von 80 Prozent käme der Verkehr in den Bereich, mit dem der globale Temperaturanstieg auf „deutlich unter“ zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden könnte, dem Ziel des Pariser Klima-Abkommens.