Studie: Wie Corona die Mobilität verändert
Durch die Corona-Pandemie sind die Deutschen weniger und wenn, dann vermehrt mit dem Fahrrad unterwegs. Dies ergab eine repräsentative forsa-Umfrage im Juli und August dieses Jahres im Auftrag von „Deutschland – Land der Ideen“.
Insgesamt 82 Prozent der Deutschen waren alles in allem seltener unterwegs. Noch deutlicher war die Veränderung bei den 18- bis 29-Jährigen: Hier sind 93 Prozent deutlich weniger aus dem Haus gegangen. Bei den 30- bis 44-Jährigen lag dieser Anteil bei 77 Prozent. Ein weiterer Unterschied wird beim Vergleich von West und Ost deutlich: 84 Prozent der Westdeutschen schränkten ihr Mobilitätsverhalten spürbar ein, im Osten waren es nur 68 Prozent.
Vernetzte Mobilität soll effizient, sicher und bedarfsgerecht sein
Die Studie untersuchte zudem welche Potenziale die Deutschen in der vernetzten Mobilität sehen. Diese solle vor allem effizient, sicher und bedarfsgerecht sein. In nahtlosen Anbindungen, weniger Leerfahrten und Zeitersparnis auf täglichen Wegen sehen 71 Prozent der Befragten große Chancen für die vernetze Mobilität. 69 Prozent unterstützen eine Verbesserung der Verkehrssicherheit und 67 Prozent die Optimierung bedarfsgerechter Mobilität. Dass dank vernetzter Mobilität die Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele erreicht werden können, denken 57 Prozent der Teilnehmer.
Fahrradfahren ist seit der Krise vermehrt im Trend
Bei der Frage nach dem Verkehrsmittel, zeigen sich auch Veränderungen. In den kommenden sechs Monaten wollen 35 Prozent vermehrt das Fahrrad nutzen. Beim Pkw geben 21 Prozent an ihr eigenes Auto in Zukunft vermehrt nutzen zu wollen. Auf der anderen Seite wollen 16 Prozent ihr Auto zukünftig weniger nutzen. Interessanterweise tendieren die Jüngeren eher zum Auto, während Ältere das Rad benutzen möchten. Vor allem Erwerbstätige im Homeoffice wollen aufs Rad umsteigen. Der ÖPNV wird auch in Zukunft von 35 Prozent der Befragten zur Mobilität genutzt. Bei der Bahn sind es 37 Prozent.
Datenschutz spielt für viele eine wichtige Rolle
Neben dem Verkehr auf der Straße untersuchte die Studie auch den digitalen Verkehr. Hierbei zeigte sich, dass mit 82 Prozent ein Großteil der Deutschen schon einmal Bedenken hatte, dass ihre Daten zum Beispiel beim Online-Shopping unsachgemäß oder missbräuchlich verwendet werden können. Noch besorgter sind die sogenannten „Digital Natives“, also die jüngere Generation, hier sind es 89 Prozent. Im öffentlichen Raum ist das Misstrauen geringer, hier haben 61 Prozent keine Bedenken, bei Bordcomputern im Pkw sind es 75 Prozent.
Die Repräsentative Umfrage von forsa erfolgte laut der Initiative im Juli und August 2020 mit 1.008 Bundesbürgern ab 18 Jahren. Anlass für die Studie ist nach Angaben der Initiative der Deutsche Mobilitätspreis, den die Initiative gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ausrichtet.