Studie: Ostdeutsche Logistikbranche zeigt großes Wachstumspotenzial

23. Juni 2014
Die Logistikbranche befindet sich im ostdeutschen Raum stark im Aufwind. Das geht aus einer Studie der Technischen Hochschule Wildau hervor. Demnach arbeiten dort mehr als 572.000 Menschen in dieser Branche mit wachsender Tendenz. Damit komme die Logistik auf beinahe so viele Arbeitnehmer wie der öffentliche Dienst und gleich viele wie die dortige Bauwirtschaft. Die vorteilhafte geostrategische Lage Ostdeutschlands an wichtigen Nord-Süd- und West-Ost-Achsen sowie die Nähe zu den Märkten in Mittel- und Osteuropa verheißen laut Studie besondere Entwicklungspotenziale. Auch die Ausweisung von drei Kernnetzkorridoren durch Ostdeutschland unterstreiche die Bedeutung der Region auf EU-Ebene.

Einzelne Regionen seien dabei besonders erfolgreich. Dies betreffe beispielsweise die Häfen in Mecklenburg-Vorpommern, die Güterverkehrs- und Distributionszentren in Berlin-Brandenburg und Thüringen oder die Regionen Halle (Saale)-Leipzig und Magdeburg. Zudem zeichne sich ein klarer Trend in Richtung höherwertiger Gütern ab. Außerdem übernehme die Logistiksparte in Ostdeutschland zunehmend komplexere Transportaufgaben und logistische Mehrwertdienstleistungen, verbunden mit höherer Wertschöpfung. So sei der Umsatz der ansässigen Logistiker in den vergangenen zehn Jahren um rund ein Drittel gewachsen.

Ein positiver Trend zeichne sich in den Unternehmen auch laut einer Umfrage ab. Rund zwei Drittel der befragten Logistiker schätzen demnach die Geschäftsentwicklung der letzten fünf Jahre als wachsend oder stark wachsend ein. Knapp über die Hälfte erwarte für die nächsten drei Jahre eine vergleichbare Entwicklung, verbunden mit einem entsprechenden Beschäftigungsaufbau.

Ein weiterer Trend betreffe die Konzentration auf größere Unternehmenseinheiten. Dabei komme es auch zu stärkeren überregionalen Verflechtungen. Hervorzuheben seien deshalb laut der Studie auch die Güterverkehrszentren (GVZ). Sechs der Top-10-GVZ in Deutschland befänden sich in Ostdeutschland. Dazu zähle auch der Flughafen Leipzig/Halle. Mit einem Umschlag von rund 860.000 Tonnen pro Jahr habe er sich hinter dem Frankfurter Flughafen als Nummer zwei der Frachtflughäfen in Deutschland etabliert.