Studie: Arbeitsplatzverlust durch fahrerlose Lkw
Der automatisierte Güterverkehr wird kosteneffizienter sein, Emissionen reduzieren und die Straßen sicherer machen. Laut einer Studie müssten sich Regierungen aber überlegen, wie der Übergang zu fahrerlosen Lkw zu gestalten ist, ohne dass es zu sozialen Brüchen aufgrund von Arbeitsplatz-Verlusten kommt. Die Studie haben das Internationale Transport-Forum (ITF) und die drei Partnerorganisationen ACEA (Verband der europäischen Fahrzeughersteller), die Gewerkschaft International Transport Workers’ Federation (ITF) und die International Road Transport Union (IRU) veröffentlicht.
Laut der Studie können selbstfahrende Lkw dazu beitragen, Kosten zu sparen, Emissionen zu senken und den Straßenverkehr sicherer zu machen. Sie können laut der Studie auch eine Lösung für den Fachkräftemangel der Verkehrsbranche sein.
Ein Szenario der Untersuchung stellt aber auch in Aussicht, dass durch autonome Lkw der Bedarf an Fahrern in den USA und Europa bis 2030 um 50 bis 70 Prozent zurück gehen könnte, dass also bis zu 4,4 Millionen der hochgerechnet 6,4 Millionen Fahrerjobs in den Ländern überflüssig werden. Und selbst wenn die Zunahme von fahrerlosen Lkw nur Neulinge vom Job des Berufskraftfahrers abhalte, könnten immer noch rund zwei Millionen Fahrer-Arbeitsplätze in den USA und Europa verlagert werden, so ein weiteres Szenario der Studie.
Daraus ergeben sich dem Report zufolge vier Empfehlungen für den Übergang zum fahrerlosen Güterverkehr: Die Einrichtung eines Fachgremiums, um über die Arbeitsfragen zu beraten. Überlegungen zu einem zeitlich befristeten Zulassungsverfahren, um das Tempo der Anpassung zu steuern. Die Errichtung internationaler Standards, Straßenverkehrsregeln und Fahrzeugbeschränkungen für autonom-fahrende Lkw sowie die Fortführung von Pilotprojekten mit fahrerlosen Lkw, um die Fahrzeuge, die Netzwerk-Technologie und die Kommunikationsprotokolle zu testen.
Auf diese Empfehlungen haben sich der Mitteilung zufolge das ITF sowie die Fahrer-Gewerkschaft und die Hersteller- beziehungsweise Dienstleister-Vertreter geeinigt. „Autonome Lkw bedeuten für die Gesellschaft viele Vorteile. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass wir auch weiterhin die Transportbranche für Profis attraktiv machen müssen. Für einen nahtlosen Übergang zu fahrerlosen Technik müssen alle zusammenarbeiten”, sagt Christian Labrot, Vorsitzender der IRU.