Studie zur Chemiebranche: Logistik bringt Wettbewerbsvorteile

03. Sept. 2015
Eine Studie des Logistikdienstleisters DHL sieht enormes Potenzial in der Logistik von Chemieunternehmen. Würde diese zur Chefsache, ließen sich Wettbewerbsvorteile erzielen.
So würden die Möglichkeiten der Logistik bei führenden Chemieunternehmen nicht in dem Maß wie in anderen Branchen genutzt, lautet das Fazit der DHL-Studie „Supply chain in the boardroom – 5 levers to boost a chemical’s companys bottom line“. Mit einem jährlichen Umsatz von 3.000 Milliarden Euro und 700 Millionen jährlichem Handelsvolumen gehört die chemische Industrie zu den größten und wichtigsten Branchen weltweit.
Die Lieferketten seien aufgrund der Vielzahl an Produkten und Anforderungen an Lagerung, Transport und Sicherheit sehr komplex. Die Führungsebene werde nur dann auf die Logistik aufmerksam, wenn sie nicht funktioniere. Wenn es nach Michael O’Hara, Global Head of Chemicals Sector DHL Global Forwarding, geht, soll sich das ändern. Mithilfe von fünf Angriffspunkten oder Hebeln könne die Logistik einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Unternehmen leisten und solle daher auf Entscheidungsebenen eingebunden werden und nicht mehr nur zweckmäßig sondern vielmehr auch strategisch genutzt werden.
Identifiziert als solchen Hebel hat DHL die Überprüfung der Kostenstruktur der Transport- und Logistikwege sowie eine Optimierung selbiger. Im nächsten Schritt könne eine verbesserte Bilanzsteuerung erzielt werden: Durch die Umsetzung von Just-in-Time-Lösungen verringere man den Lagerbestand und setze Kapital frei. Der dritte Hebel setzt bei klugen Investitionen in die logistische Infrastruktur an, was die Kapitalrendite steigern soll. Auch bei der Sicherheit, bislang hauptsächlich Kostenfaktor, seien Wettbewerbsvorteile möglich. Standardisierte Antworten auf Sicherheitsfragen entlang der gesamten Lieferkette stellten ein Alleinstellungsmerkmal dar. Zuletzt sei auch das Paket aus Produkt und auf den Kunden zugeschnittener Logistik ein wichtiger Punkt zur Differenzierung: Bei Standarderzeugnissen zähle für den Kunden häufig weniger der Hersteller sondern vielmehr die für ihn passenden Dienstleistungen.