trans aktuell-Symposium bei Rüdinger zur Prävention
Alles tun, um die Mitarbeiter und insbesondere die Fahrer bei Laune zu halten. Das ist laut Roland Rüdinger, Geschäftsführer der gleichnamigen Spedition, das Ansinnen seines Unternehmens. Rüdinger und weitere Vertreter der Branche referierten zum Thema „Safety First: Prävention in der Praxis“.
Roland Rüdinger formulierte während seines Vortrags mit einem Augenzwinkern eine andere Definition des Begriffs Logistik 4.0: „4 Lkw, 0 Fahrer.“ Damit es nicht soweit komme, tue sein Unternehmen alles, um ein guter Arbeitgeber zu sein. Das bedeute: „Wir halten uns an gesetzliche Bestimmungen und schaffen stabile Verhältnisse für die Fahrer.“ Wichtig sei im Hinblick auf den Umgang mit Fahrern vor allem, nicht alle über einen Kamm zu scheren. „Manche wollen die ganze Woche unterwegs sein, andere bevorzugen geregelte Arbeitszeiten“, erklärte Rüdinger. Daher habe Rüdinger verschiedene Abteilungen für die Fahrer geschaffen, etwa für den Nah- und den Fernverkehr. Ein Wechsel der Abteilung erfolge nur mit seiner Zustimmung.
Christine Platt, Division Manager Purchasing bei der Speditionskooperation Elvis, stimmte Rüdinger zu: „Das Umdenken im Umgang mit Fahrern ist besonders wichtig.“ Elvis nehme sich dem Fahrermangel an und entwickle gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen langfristige Lösungsansätze, etwa mithilfe ausländischer Fahrer. Dazu kooperiere Elvis auch mit externen Beratern und Experten, zum Beispiel von der Universität Stuttgart. Beim Thema Mitarbeiterbindung sei vor allem die emotionale Verbundenheit zum Arbeitgeber wichtig. Als zentrale Punkte bei der Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber gelten demnach gemäß einer Studie der Universität Stuttgart die Fragen: „Wie geht mein Vorgesetzter mit mir um und wie sind die Arbeitsanweisungen formuliert?“
„4.0“ spielte auch im Vortrag von Ralph Feldbauer, Chef-Riskmanager der Allianz, eine Rolle – allerdings bei der Schadenprävention. „Je höher der Grad der Technologie, desto höher das Kommunikationsbedürfnis des Fahrers“, erklärte Feldbauer. Den normalen Betriebsablauf fortzuführen, sei schon Motivation genug, um Schadenprävention zu betreiben. Eine weitere wichtige Rolle spielen laut Feldbauer die Kosten. Daten aus der Telematik könnten künftig ebenso zur Schadenprävention beitragen wie Web-Trainings mithilfe von Datenbrillen. Allerdings warnte er: „Beschäftigen Sie sich mit dem Datenschutz.“