Tarifverhandlungen: 1.000 Logistiker in NRW im Streik

27. Sept. 2021 Newsletter
Die Tarifverhandlungen Speditionen, Logistik und Kurier-Express-Paket (KEP) NRW gehen in die dritte Runde. Im Vorfeld der Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) sowie dem Arbeitgeberverband für das Verkehrs- und Transportgewerbe im Bergischen Land (VBU) haben sich in der vergangenen Woche bereits mehr als 1.000 Beschäftigte an ersten Streikmaßnahmen beteiligt. Aufgerufen waren die Beschäftigte aus 25 Betrieben nordrhein-westfälischer Paketdienstleister, Speditionen und Logistikunternehmen. Neben einer Entgelterhöhung fordert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Aufwertung der gewerblichen Berufe.
Verdi droht mit Ausweitung der Streiks
„Bisher haben die Arbeitgeber uns kein Angebot vorgelegt. Die Beschäftigten sind empört darüber, dass die Arbeitgeberseite darüber hinaus an der Ungleichbehandlung zwischen Angestellten und gewerblich Beschäftigten festhält. Den Gewerblichen wird sogar die Fähigkeit abgesprochen, die eigene berufliche Erfahrung auszubauen und somit zum Erfolg der Branche beizutragen. Auch deshalb erfahren wir großen Zuspruch für unsere Forderungen, der sich in einer hohen Streikbeteiligung ausdrückt“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Hermann Völlings. „Sollten die Arbeitgeber sich nicht deutlich bewegen, werden wir die Streiks ausweiten.“
Das fordert Verdi von VVWL und VBU
Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent, mindestens aber 150 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die gewerblich Beschäftigten soll ein neues Lohnsystem in sechs Stufen eingeführt werden. Der Erhöhungsbetrag für jede Stufe beträgt 145 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen pro Ausbildungsjahr jeweils um 80 Euro angehoben werden. Ausbildungsjahre in der Branche sollen zukünftig bei der Einstufung berücksichtigt werden.