Telekom forciert IoT-Netz

25. Jan. 2018
Die Deutsche Telekom hat angekündigt, das Internet der Dinge (IoT) in Deutschland, Europa und Nordamerika großflächig verfügbar zu machen. Der Telekommunikationskonzern setzt dabei auf die Netztechnologie NarrowBand (NB IoT). Dieses sogenannte Low Power Wide Area-Netzwerk (LPWA) ist derzeit in rund 600 Städten in Deutschland nutzbar – so etwa in den Ballungsgebieten Berlin/Potsdam, Köln/Bonn, dem Ruhrgebiet, Mannheim/Heidelberg und Stuttgart. Mehr als 200 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen nutzen laut der Deutschen Telekom bereits NB IoT. Das Unternehmen sieht die Technologie als Wegbereiter für das Internet der Dinge. "Deshalb bauen wir das Netz mit voller Kraft weiter aus", erklärt Ingo Hofacker, verantwortlich für das IoT-Geschäft der Telekom.
Wie bei den anderen LPWA-Netzwerken, wie beispielsweise Sigfox und LoRa (steht für Long Range), geht es auch bei NB IoT darum, mehrmals am Tag kleine Datenmengen übertragen. Diese können – auf die Logistik bezogen – etwa Standortdaten und Kühldaten sein. Aufgrund der sinkenden Kosten kann hier bereits auf Ladungsträger-Ebene getrackt werden.
NB IoT erzielt höhere Reichweite – braucht aber mehr Strom
Hierbei erreicht NB IoT zwar höhere Übertragungsraten als Sigfox oder LoRa. Dafür liegt die Batterielebensdauer unter denen der Wettbewerber. Zudem haben die Schweizer (Sigfox) und die Chinesen (LoRa) bislang noch einen Technologie-Vorsprung. Insbesondere deshalb, weil sie das Potenzial von LPWA früher erkannt haben. Das soll sich laut den NB IoT-Befürwortern wie Telekom und Vodafone aber schon bald ändern. Sie verweisen darauf, dass die Technik auf das etablierte Mobilfunknetzwerk setzt und NB IoT-lizensierte Frequenzbänder nutzt – während die anderen auf proprietäre Lösungen setzen. Ein flächendeckendes Netz sei mit NB IoT daher recht schnell umsetzbar. De facto haben alle drei Technologien aber ihre Vor- und Nachteile.
Deutsche Telekom treibt Glasfaser-Ausbau voran
Des Weiteren hat die Deutsche Telekom angekündigt, den Glasfaser-Ausbau weiter voranzutreiben. "7.600 Unternehmen erhalten noch in diesem Jahr Internetverbindungen mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu ein GBit/s", heißt es dazu in einer Unternehmensmitteilung. "Unser Zwischenziel ist, bundesweit 3.000 Gewerbegebiete in Deutschland an unser Glasfasernetz anzuschließen", sagt Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden bei der Telekom. Der Konzern werde für das aktuelle Projekt fast 500 Kilometer Glasfaser verlegen. Die Telekom investiert nach eigenen Angaben jedes Jahr rund fünf Milliarden Euro und betreibt mit mehr als 450.000 Kilometer das größte Glasfaser-Netz in Europa.