Tesla Semi lässt auf sich warten
Nach der Weltpremiere des Tesla Semi 2017 haben verschiedene europäische Unternehmer großes Interesse an dem Truck bekundet.
Kaum war das Modell präsentiert, hat beispielsweise der Südtiroler Logistikdienstleister Fercam seine Vorbestellung eingereicht. Man war sich damals schon bewusst, dass der Plan mit anvisierter Produktion in 2019 ambitioniert war, sagt das Unternehmen gegenüber dem Fachportal eurotransport.de. Mittlerweile sei aber doch wesentlich mehr Zeit vergangen als ursprünglich angenommen. Die Bestellung bestehe nach wie vor, bezüglich eines Liefertermins sei man aber noch nicht kontaktiert worden. Es sei wohl auch anzunehmen, dass bis zu den Auslieferungen in Europa noch etwas Zeit vergehe.
eActros und Nikola als Alternative
„Allerdings konnten wir mit einer bestimmten Genugtuung feststellen, dass in der Zwischenzeit andere Lkw-Hersteller stark aufgeholt haben“, so Fercam auf Nachfrage weiter. Man habe dieser Tage den ersten Mercedes eActros in den Testeinsatz genommen, bevor man dann das Serienmodell erhalten werde. Außerdem werde Nikola dem Unternehmen die vermutlich erste fernverkehrstaugliche Elektro-Sattelzugmaschine bereitstellen. „Iveco hat uns als Launch-Partner versichert, dass wir 2023 die ersten Modelle ausgeliefert bekommen“, meldet das Unternehmen.
Girteka shoppt bei Scania
Auch die litauische Großspedition Girteka gehörte zu den ersten Semi-Kunden. Der Bestellung aus dem Jahre 2017 bleibe man verpflichtet, heißt es auf Nachfrage. Gleichzeitig sehe man den E-Truck nicht in Bälde bereit für den Einsatz in Europa. Stattdessen hat der XXL-Flottenbetreiber mit mehr als 9.000 Lkw kürzlich Schlagzeilen gemacht mit einer Vereinbarung zum Erwerb von bis zu 600 Scania Elektro-Lkw innerhalb der nächsten vier Jahre.
Waberer's ohne Updates
Eine Delegation des ungarischen Großspediteurs Waberer's wiederum konnte sich Mitte 2018 direkt in Kalifornien im Rahmen einer Probefahrt ein erstes Bild vom Tesla Semi machen. Damals äußerte man sich beeindruckt von den Fähigkeiten des Trucks und zeigte Interesse an einer Aufnahme in die Flotte. In der Zwischenzeit habe man allerdings keine weiteren Updates zu einem möglichen Europa-Modell erhalten und auch noch keine Bestellung aufgegeben. Aktuell hat das Unternehmen nach eigenen Angaben zwei vollelektrische Sattelzugmaschinen und drei Batterie-Fahrgestelle europäischer Hersteller im Einsatz.