Thüringer Verkehrsgewerbe will Frächter schützen

02. Apr. 2020
Kleine und mittelständische Unternehmen sollen geschützt werden. Das Thüringer Verkehrsgewerbe fordert daher von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, die Kabotageberechtigung für osteuropäische Unternehmen auszusetzen.
Diese Regelung sei für kleine und mittelständische Unternehmen notwendig, da sie unter hohem Preisdruck zumeist als Subunternehmer für große Logistikdienstleister und Speditionen im Dauereinsatz seien.
Ruinöse Frachtpreise
Durch die Corona-Krise gebe es einen Einbruch der deutschen Wirtschaft und ein sehr hohes Angebot an Laderaum. Das führe dazu, „dass ruinöse Frachtpreise im innerdeutschen Güterverkehr“ angeboten werden. Osteuropäische Güterkraftverkehrsunternehmer würden sich dies „unter Umgehung des Mindestlohns zunutze“ machen.
„Wir verlangen, dass das BMVI bei der EU-Kommission entsprechende Maßnahmen zum Erhalt der regionalen Güterverkehrsanbieter beantragt“, sagte Martin Kammer, Hauptgeschäftsführer des Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV).
Kabotageregelung aussetzen
Seine Forderung: Die Kabotageregelungen, also die Möglichkeit für Transporte innerhalb eines Landes durch ausländisches Verkehrsunternehmen, sollten zum Schutz regionaler Anbieter ausgesetzt werden.
In einem dringlichen Brief an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) äußerte Kammer zugleich die Sorge, dass viele kleine Unternehmen im Zuge der Corona-Krise aufgeben müssten. „Die Forderung ist nicht als europafeindlich zu verstehen. Es geht schlichtweg um das Überleben klein- und mittelständiger deutscher Güterkraftverkehrsunternehmen, die auf einem Markt mit zwei unterschiedlichen Anbietern, nämlich Anbieter mit und ohne Mindestlohn, nicht mitbieten können.