EP: Schärfere Gesetze und Kontrollen bei Tiertransporten gefordert
Zum Wohl von Tieren fordert das Europaparlament bei ihrem Transport strengere Kontrollen, härtere Gesetze und kürzere Transportzeiten. Eine entsprechende Resolution wurde jetzt mit großer Mehrheit verabschiedet. Jedes Jahr würden viele Millionen Tiere über weite Entfernungen durch die EU und in weitere Länder transportiert um dort gemästet, geschlachtet oder als Haustiere verkauft zu werden. Lange Fahrten bedeuteten aber Stress und Leiden für sie. Ihre Zahl sei allein in der EU von 2009 bis 2015 um 19 Prozent von 1,25 Milliarden auf 1,49 Milliarden gestiegen, betonen die Abgeordneten.
Zwar gibt es bereits Regeln, die Tieren auf Transporten Schutz gewähren sollen, aber in einigen Mitgliedstaaten wird überhaupt nicht kontrolliert und Gesetzesverstöße werden dementsprechend nicht geahndet. Hier gelte es einheitlich europäisches Recht durchzusetzen und auch die jeweiligen Staaten zur Rechenschaft zu ziehen. Gefordert werden unangekündigte, risikobasierte Checks, ungeeignete Fahrzeuge sollten aus dem Verkehr gezogen und Wiederholungstätern die Transportgenehmigung entzogen werden. Wichtig seien auch verpflichtende Nachschulungen für das Personal.
Die Abgeordneten drängen insbesondere darauf, dass Transportzeiten weitestgehend reduziert werden und empfehlen Geolokalisierungssysteme, mit denen sich die Fahrten in Echtzeit nachverfolgen ließen. Derzeit legen 243 Millionen Geflügel, 28 Millionen Schweine, vier Millionen Rinder und Schafe sowie 150.000 Pferde jährlich Fahrten von mehr als acht Stunden zurück. Vorgeschlagen wird, stattdessen Tierprodukte zu befördern und entweder direkt auf den Höfen oder in ihrer Umgebung zu schlachten.
Die Regeln für die Transportfahrzeuge müssten zudem auf den neuesten Stand gebracht werden, um eine ausreichende Belüftung und Temperaturkontrolle sowie die Wasser- und Futterversorgung sicher zu stellen. Bei Transporten ins EU-Ausland müsse gewährleistet sein, dass auch dort vergleichbare Regeln gelten und umgesetzt werden. Sei dies nicht der Fall, müssten Transporte lebender Tiere dorthin verboten werden. In der Resolution wird vorgeschlagen, in der nächsten Legislaturperiode einen Untersuchungsausschuss zum Transport von Tieren innerhalb und außerhalb der EU einzusetzen.