Tirol automatisiert Blockabfertigung
Nun steht fest: An 20 Tagen im ersten Halbjahr 2020 kommen Lkw bei Kufstein-Nord nur blockweise ins Land. Ab Februar unterstützt ein automatisiertes Dosiersystem die Abfertigung.
Das hat die Tiroler Landesregierung am heutigen Donnerstag beschlossen. „Nach knapp zwei Jahren bestätigen sich die Blockabfertigungen als unverzichtbares Verkehrslenkungsinstrument, um die Verkehrs- und Versorgungssicherheit an besonders kritischen Tagen zu gewährleisten“, sagt Landeshauptmann Günther Plattner. Nun gehe es darum, die Blockabfertigungen technisch durch ein automatisiertes System zu unterstützen, von dem auch die Exekutive profitiere.
Nach Informationen des Landes sei das Ziel klar vorgegeben: Zunächst werde ein permanentes System installiert, welches bei erhöhtem Verkehrsaufkommen automatisch aktiviert werde. In der Endausbaustufe sieht das Land eine Zusammenarbeit mit Bayern vor, ein Verkehrslenkungssystem zu schaffen, welches bereits auf deutschem Staatsgebiet ermögliche, durch Echtzeitinformationen auf das Verkehrsaufkommen in Tirol zu reagieren und Dosierungen bereits in Bayern vorzunehmen. „Das wurde auch bei den Transitgesprächen in Berlin am 25. Juli als Teil des 10-Punkte-Plans zwischen Tirol und Deutschland vereinbart“, teilt die Tiroler Landesregierung weiter mit.
Das Dosiersystem
Alle 12 Sekunden soll künftig ein Lkw den Checkpoint bei Kufstein-Nord passieren – maximal 300 Lkw pro Stunde. Dazu sind an unterschiedlichen Standorten Ampeln, LED-Wechseltextanzeigen und Videoüberwachungsanlagen installiert. Vor Ort wird der Straßenabschnitt verbreitert und der Kontrollstreifen verlängert, um eine Kontrollbucht einzurichten. „Nachdem die Lkw verlangsamt oder angehalten wurden, werden sie wieder in den regulären Verkehr eingeordnet“, teilt die Landesregierung weiter mit. Die Exekutive, also beispielsweise die Bundespolizei, nutze weiterhin mobile Container. Landeshauptmann Günther Platter führt weiter aus: „Bis wir eine spürbare Reduktion des Güterverkehrs auf der Straße feststellen können, braucht es Notmaßnahmen, um die Verkehrs- und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“
Die 1,35 Millionen Euro Gesamtkosten für das automatisierte Dosiersystem, tragen das Land Tirol und die österreichische Asfinag (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) zu gleichen Teilen. Das Land stellt zusätzlich weitere 40.000 Euro für „Dosiermaßnahmen auf dem Landesstraßennetz“, wie etwa Ampeln zur Verfügung.
Der Dosierkalender
Landeshauptmann Platter und seine Stellvertreterin, die Verkehrsreferentin Ingrid Felipe versichern, dass vor der Ausarbeitung der neuen Dosiertermine alle Verkehrsannahmen kritisch geprüft worden seien. „Für die Terminfestlegung sind für uns die Berichte der Exekutive hinsichtlich Stauentwicklung und Dosierdauer sowie die prognostizierten jährlichen Lkw-Zuwachszahlen maßgeblich.“ Für den Dosierkalender seien jene Tage identifiziert worden, an denen verstärkte Lkw-Sptzen am Morgen in Kufstein auftreten, oder an denen diese in Kombination mit generell starkem Verkehr auf der A12 (Inntalautobahn) beziehungsweise auf der A13 (Brennerautobahn) schwere Störungen verursachen können.
Im Vorjahr war die Blockabfertigung 104,5 Stunden aktiv – also durchschnittlich 3,9 Stunden pro Dosiertag.