Tool zum Erfassen und Bewerten der Treibhausgase

20. Dez. 2013
Bei immer mehr Produzenten macht sich die Gewissheit breit, dass CO2-Emissionen irgendwann Geld kosten. Die Softwareschmiede GPC hat daher ein SAP-Tool zum Erfassen und Bewerten der Treibhausgase entwickelt.
Dazu setzen die Entwickler direkt an der im SAP-Standard vorhandenen Transportlösung an. „Hintergrund ist zum einen, dass die Grüne Logistik immer mehr in den Fokus der Verlader rückt. Zum anderen gibt es seit Anfang 2013 endlich eine verbindliche europäische Norm“, sagt GPC-Geschäftsführer Oliver Stelzer. Wobei die DIN EN 16258 nach wie vor viele Auslegungsmöglichkeiten lasse.
Entsprechend flexibel haben die Entwickler auch das Modul Go Green gestaltet. So lassen sich etwa – je nach unternehmerischer Entscheidung – entweder der reale Verbrauch eines jeden Fahrzeugs, der tatsächliche Flottendurchschnitt oder aber vorgegebene Werte einer anerkannten Quelle nutzen. Was soweit noch ganz einfach klingt, wird durch die Norm dann aber doch ungleich schwieriger: Denn die sieht vor, dass darüber hinaus auch noch Leerfahrten beziehungsweise der Auslastungsgrad zu berücksichtigen sind. Das wiederum kann jedes Industrieunternehmen nur für die eigene Flotte sagen. „An die Daten der Spediteure ist da wesentlich schwerer zu kommen“, berichtet Stelzer.
Wesentlich transparenter ist da das GPC-Modul an sich. Der Nutzer kann nämlich im sogenannten GPC-Cockpit beispielsweise alle Daten von Go Green abrufen, verwalten und sortieren. „Wir nutzen dabei unter anderem die Tabellenfunktionen, die das ERP-System von SAP von Haus aus mitbringt“, erklärt Gerhard Schneider, GPC-Geschäftsstellenleiter im bayerischen Buchloe. Zudem haben die Programmierer das gesamte Modul in der SAP-Entwicklungsumgebung auf den Weg gebracht. „Das heißt, dass wir vollkommen ohne Schnittstellen außerhalb des SAP-Umfelds auskommen. Alles ist wie aus einem Guss“, sagt Schneider. Das wiederum minimiert auch mögliche Anpassungen bei SAP-Updates, die bekanntlich nicht gerade selten vorkommen.
Sind dann alle notwendigen Daten eingepflegt, läuft alles fast wie von selbst. Auf Wunsch lässt sich sogar eine automatische Kompensation verwirklichen. Dazu werden alle Klimagase in sogenannten CO2-Äquivalenten ausgegeben und schließlich in einen Euro-Betrag ausgerechnet. Das ist die Summe, die man dann an Ausgleichsprojekte wie etwa die von Atmosfair zahlen kann, um CO2-neutral unterwegs zu sein. Das wiederum könnte in Zukunft politisch gewollt sein. Um dann nicht auf eine schwarze Box zu schauen, macht es Sinn, sich schon heute mit dem Thema auseinanderzusetzen.