trans aktuell-Symposium bei Bodan
Effizient auf alternative Antriebe umsteigen: Das trans aktuell-Symposium beim Naturkost-Großhändler Bodan zeigt Praxisbeispiele aus der Branche.
„Wir haben uns 2010 überlegt: Was interessiert uns 2020?“, erklärte der Gastgeber des trans aktuell-Symposiums zum Thema alternative Antriebe, Bodan-Geschäftsführer Dieter Hallerbach, den rund 70 Teilnehmern. Der Gewinner des Eco Performance Award von 2017 entwickelte daraufhin eine Roadmap für die Abkehr vom Diesel. 2011 hieß es von Seiten der Hersteller laut Hallerbach allerdings erst einmal: „Fragen Sie in vier Jahren noch einmal.“
Diversität im Fuhrpark
Der schwäbische Naturkostgroßhändler gab sich damit allerdings nicht zufrieden. Während 2012 noch alle Kühl-Lkw der Flotte Diesel-betrieben waren, kann Bodan mittlerweile eine größere Bandbreite vorweisen: Zum Fuhrpark gehören nun auch E-Hybride, Fahrzeuge mit CNG-, und LNG-Antrieb und Lkw, die auf Diesel HVO fahren.
Da es bei der Umsetzung alternativer Antriebsformen im Fuhrpark oft an den hohen Kosten hapert, stellte Johannes Daum, Teamleiter strombasierte Kraftstoffe und Programmleiter Mobilitäts- und Kraftstoffenergie der Bundesregierung, die Fördermöglichkeiten für alternative Antriebe vor. Die Firma NOW (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie), Partner der Bundesregierung, hat dabei alle Verkehrsträger im Blick. Zum Beispiel laufen derzeit auch Pilotprojekte mit LNG in der Schifffahrt. Für den Straßenverkehr berichtete Daum von Pilotprojekten mit Erdgas bei den Logistikdienstleistern Meyer Logistik und Zippel.
Bis zu 50.000 Euro vom Bund
Die BMVI-Förderrichtlinie, die Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer Anfang Juni verkündete, beinhaltet demnach Folgendes: Das BMVI fördert LNG-Lkw mit 12.000 Euro, CNG-Fahrzeuge mit 8.000 Euro, Elektro-Lkw bis zwölf Tonnen mit 12.000 Euro pro Fahrzeug und schwere E-Lkw ab zwölf Tonnen erfahren eine Förderung von 40.000 Euro. „Das Programm sieht keine Bastellösung vor, sondern fördert vor allem serienmäßige Neufahrzeuge“, erklärte Daum. Die Förderung deckelt sich bei maximal 50.000 Euro pro Unternehmen und Jahr.
Roger Schwarz, Leiter der Abteilung Technik beim Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), forderte für den Umstieg auf die Elektromobilität mehr Kapazitäten in der Stromversorgung. Grundsätzlich gilt laut Schwarz: „Wir müssen die Komfortzone des Diesel verlassen.“ Wer als Transportunternehmer auf alternative Antriebe umsteigt, dem empfiehlt er: „Suchen Sie sich Partner.“