Transport Logistic startet mit 2.160 Ausstellern
Die Digitalisierung steht bei vielen Ausstellern im Vordergrund. Minister Alexander Dobrindt will den 5G-Standard bis 2025 flächendeckend.
Die Logistikwelt trifft sich bis Freitag auf der Transport Logistic in München. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die weltgrößte Fachmesse rund um Güterverkehr, Logistik und Supply Chain Management am Dienstag eröffnet. Rund 2.160 Aussteller aus 62 Ländern präsentieren in der bayerischen Landeshauptstadt ihre Produkte und Dienstleistungen – was einem Ausstellerplus von fünf Prozent gegenüber der Transport Logistic 2015 entspricht.
Dobrindt bezeichnete die Fachmesse als „ein Gipfeltreffen derjenigen, die unsere Welt bewegen.“ Ohne die Logistikbranche sei Wohlstand nicht denkbar, betonte er und hob auch die Bedeutung der Branche im Zusammenhang mit Logistik 4.0 und Digitalisierung hervor. „Logistik ist der Schlüsselfaktor, um Digitalisierung zum Erfolg zu führen“, betonte der Minister. Das Thema Digitalisierung stehe bei vielen Ausstellern ganz oben auf der Agenda, sagte Dobrindt im Anschluss an seinen Messerundgang. Klar ist für den Verkehrsminister auch: „Wer nicht bereit ist, komplett zu digitalisieren, wird in dieser Innovationsphase verlieren.“
Dobrindt hegt die Hoffnung, dass die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung auch die Effizienz der Branche erhöhen – konkret, dass zum Beispiel die Auslastung in der Güterkette noch einmal optimiert wird. Er wisse aber auch, dass dafür geeignete Rahmenbedingungen benötigt würden – wie eine leistungsfähige Infrastruktur. Dobrindt hob hervor, dass es in seiner Amtszeit gelungen sei, die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur auf ein Rekordniveau zu heben – von 10 auf 14 Milliarden Euro im Jahr.
Zugleich betonte der Minister, dass es neben der analogen auch die nötige digitale Infrastruktur brauche. Noch sei der der Datenstandard 5G dem Digitalen Testfeld Autobahn auf der A9 und dem Hafen Hamburg vorbehalten. „Bis 2025 wollen wir 5G aber in ganz Deutschland“, kündigte Dobrindt an. Dafür würden die Industrie und sein Haus zusammen etwa 100 Milliarden Euro in die Hand nehmen.
Wie Dobrindt sieht auch Mercedes-Benz-Lkw-Chef Stefan Buchner die Potenziale der Digitalisierung bei der Optimierung der Güterströme und der Auslastung der Fahrzeuge. „Die Lkw sind nur 35 Prozent der Zeit auf der Straße, es gibt also gewaltiges Optimierungspotenzial“, sagte Buchner. Es sprach das Truck Data Center seines Hauses an – eine Box im Fahrerhaus, die mit Speditionen und Werkstätten kommunizieren und Daten in Echtzeit zur Verfügung stellen könne. Es ermögliche auch das neue IT-Angebot Uptime – Kunden können Pannen vorbeugen, indem sie frühzeitig über mögliche Ausfälle oder Reparaturen informiert werden.
Auch der Logistikdienstleister Panalpina hat sich entsprechend positioniert und sieht die Chancen der zunehmenden Vernetzung. „Wr haben vor zehn Jahren erkannt, dass wir investieren müssen. Wir haben heute eine zentrale Plattform, die uns weltweit einen Standard bei der Datenqualität gibt“, sagte Panalpina-Chef Stefan Karlen.