Andreas Scheuer eröffnet transport logistic

04. Juni 2019
Der Startschuss für die Leitmesse transport logistic ist gefallen. Bereits bei der Eröffnung durch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer wurde klar, dass sich viel in der Branche tut: „Weltwirtschaft im Umbruch – Ist Logistik Gestalterin oder Getriebene?“, lautete die Frage, die er gleich zu Beginn aufwarf.
Sein Fazit kam gleich zu Beginn: „Die Logistik hat das Zeug dazu, den Wandel zu gestalten.“ Mit ihr hänge zudem der Wohlstand im Land unmittelbar zusammen. „Wobei ich hier einen guten Stand habe, sind wir Deutschen doch Logistikweltmeister.“ Das sei aber gleichsam auch eine Verpflichtung: „Wir müssen immer den Schritt besser sein.“ Das heiße aber auch eine bessere Vernetzung der Verkehrsträger zu realisieren, um mehr Sendungen von der Straße zu bekommen.
Digitalisierung ist der Schlüssel
„Wir haben die Kraft dazu, auch mithilfe der Digitalisierung“, erklärte Scheuer. Autonome Zustellroboter oder Maschinen, die per Funk aus der Ferne gewartet werden, seien keine Zukunftsmusik mehr. Gleiches gelte für optimierte und vernetzte Zustellrouten. Künstliche Intelligenz gilt für ihn als Schlüsseltechnologie für viele Anwendungen – ebenso wie der neue Mobilfunkstandard 5G. „Aber wer A sagt muss auch B sagen – ohne Funkmasten geht das nicht“, mahnte er mit Blick auf die Kritiker des Infrastrukturausbaus.
Der wiederum schreite auf allen Ebenen gut voran. 17 Milliarden Euro stecke das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) allein in diesem Jahr in die Infrastruktur – und zwar Verkehrsträger-übergreifend. „Dazu haben wir beispielsweise den Masterplan Binnenschifffahrt auf den Weg gebracht.“ Zudem fördere sein Ministerium LNG-Lkw. Mehrere hundert sollen mittelfristig bezuschusst werden. Auf der Schiene setzt das BMVI wiederum auf Wasserstoff-Züge.
Bahn bis 2038 komplett mit Ökostrom
Solange dieser Wasserstoff aus Strom hergestellt werde, sei das aufgrund der EEG-Umlage, mit der der Ausbau von erneuerbaren Energien finanziert wird, allerdings zu teuer. Insgesamt 5,6 Milliarden Euro stecke das BMVI in die Schiene. „Das ist deutlich mehr, als es dem Modalspit entspricht.“ Und bis zum Jahr 2038 sollen dann alle Züge mit Ökostrom fahren, so Scheuer. Deutschland solle als „Logistikstandort deluxe“ der Treiber in Europa sein. Zölle, Beschränkungen und Handelshindernisse seien hier fehl am Platz. Es gelte vielmehr, den offenen Handel zu erhalten – und damit den Wohlstand zu sichern.
Logistische Prozesse automatisieren
Natürlich greift die Messe Transport Logistic auch thematisch diese und weitere Aspekte auf, bei denen den Logistikern der Schuh drückt. Etwa die zunehmende Digitalisierung und die damit einhergehende Automatisierung – sei das mit Blick aufs autonome Fahren oder bei den logistischen Prozessen. Entsprechende Vorträge flankieren das Angebot der Messe München. So beispielsweise das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML), das sich der Künstlichen Intelligenz in der Transportlogistik annimmt. Oder aber die Bundesvereinigung Logistik (BVL) die sich mit dem Brexit auseinandersetzt. Den technischen Wandel nimmt die Redaktion trans aktuell mit der Veranstaltung „Unter Strom: Erste Erfahrungen mit Oberleitungs-Lkw in Deutschland“ unter die Lupe.