Transportbarometer: Ausblick für das nächste Halbjahr

08. Sept. 2014
Prognos aus Basel und ZEW aus Mannheim haben die Ergebnisse ihrer Expertenbefragung zur Entwicklung der Transportmärkte und –preise in Deutschland für das nächste Halbjahr veröffentlicht. Viermal jährlich befragen die beiden Institute rund 250 Spitzenkräfte der Transportbranche zu ihrer Kurzfristprognose. Im Fokus dieses Ausblicks stehen Transportaufkommen und Transportpreise im nationalen sowie grenzüberschreitenden Transport nach West- und Osteuropa beziehungsweise im Luft- und Seeverkehr nach Europa, Nordamerika und Asien/Pazifik. Insgesamt, so die Autoren der Studie, habe sich die Stimmungslage zur Transportaufkommensentwicklung deutlich verschlechtert. Dies gelte vor allem für Landverkehre mit Osteuropa. Die Ukraine-Krise verunsichere die Experten stark. Entsprechend unbeständig falle auch die Preisentwicklung je nach Markt aus. Grundsätzlich zeigten die Signale jedoch auch hier nach unten. Wichtiger Treiber seien die Treibstoffpreise, die aktuell so niedrig seien wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Dazu kommen laut Prognos/ZEW zurückgehende Nachfrageerwartungen.
Einzeln betrachtet zeige einzig der kombinierte Verkehr in Deutschland noch ein optimistisches Bild, wenn auch geringer als im Quartal zuvor. Das Transportaufkommen in der Seefracht mit Nordamerika bleibe auf einem relativ hohen Niveau konstant. Am schwächsten hätten die befragten Experten die Perspektiven im klassischen Schienengüterverkehr sowie für die Binnenschifffahrt beurteilt. Wie schon beschrieben zeige sich die Stimmung für Osteuropaverkehre deutlich pessimistischer als zuvor, während die Erwartungen für Luft- und Seefracht im Nordamerika-Verkehr entgegen dem Trend leicht gestiegen seien.
Die Experten sehen die Preise laut Studie im kommenden Halbjahr generell fallend. Ausnahmen gebe es jedoch auch hier. So erwarte man in der Luftfracht mit dem Asien/Pazifik-Raum leicht steigende Preise. Für die KEP-Märkte gehen die Experten demnach zumindest von stabilen Preisen aus. Die Stimmung für die Luft- und Seefracht nach Nordamerika und Asien/Pazifik falle generell positiver aus.