Europäische Transportwirtschaft will Brexit-Abkommen
Der BGL fordert gemeinsam mit Verbänden aus ganz Europa ein Brexit-Abkommen zum Wohle der Verbraucher und der Wirtschaft. Nach eigenen Angaben hat sich der BGL mit der IRU und 30 weiteren Straßenverbänden und Transportunternehmensgruppen in einem von der IRU koordinierten offenen Brief an die Verhandlungsführer der EU und des Vereinigten Königreiches (UK) gewendet.
In diesem werden die Brexit-Unterhändler Michel Barnier und David Frost sowie Premierminister Boris Johnson dazu angehalten, „ein Abkommen zu erzielen, das den laufenden Verkehr von Lastkraftwagen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich schützt und Transitverkehre durch ihre jeweiligen Gebiete ohne Einführung von Transportgenehmigungen und Quotensystemen ermöglicht“, heißt es in der BGL-Meldung.
Ein Freihandelsabkommen würde – angesichts der jährlich mehr als 2,3 Millionen verkehrenden Lkw zwischen EU und UK - die Lieferketten und die Volkswirtschaften der gesamten EU unterstützen.
Auch den Einnahmenverlust, der bereits durch die Corona-Pandemie für den gewerblichen Straßengüterverkehr entstanden ist, führen die Verbände ins Feld. Diese belaufen sich laut BGL in der EU auf geschätzte 64 Milliarden Euro für den Güterverkehr im Jahr 2020. „Zusätzliche Kosten, die durch das Fehlen eines Abkommens zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU zum Jahresende entstehen, wären ein weiterer Schlag für die Unternehmen und müssen auf jeden Fall vermieden werden “ sagte BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt.
Zudem würde ein fehlendes Freihandelsabkommen zu einem Flickenteppich unterschiedlicher nationaler Vereinbarungen sowie höheren Kosten, längeren Fahrzeiten und einer möglichen Unterbrechung der Versorgung aller Kunden nach sich ziehen.
„Die europäische und britische Straßentransportwirtschaft fordert die Verhandlungsführer auf, eine Einigung über die künftigen Beziehungen zu erzielen. In Bezug auf das neue Betriebsumfeld ist Transparenz erforderlich, damit die Branche genügend Zeit hat, sich auf neue Regelungen vorzubereiten “, fordert Dirk Engelhardt.